Die schönsten Dinge der Welt sind die nutzlosesten, zum Beispiel Pfauen und Lilien.
John Ruskin
Auf dem Grundstück neben unserem Ferienhaus steht ein abgestorbener Baum, der nur noch kahle Äste hat. Im ersten Moment frage ich mich, warum er denn noch immer da steht, obwohl ja kein Leben mehr erkennbar ist, er ist doch völlig nutzlos.
Dann sehe ich, dass eine wunderschöne Kletterrose diesen Baum als Rankhilfe nutzt und dabei ist auch die oberen Äste zu erobern. Der Baum sieht selbst nicht mehr besonders schön aus, aber ist das perfekte Gerüst für die Kletterrose. Ohne diesen Baum könnte auch die Rose nicht so hoch hinaufwachsen.
Heute morgen sah ich dann noch, dass sich eine ganze Schwalbenfamilie im Baum niedergelassen hat. Ich wusste gar nicht dass Schwalben auch auf Bäumen sitzen, man sieht es sonst ja auch nicht, weil sie sich sonst zwischen Blättern verstecken können. Nun konnte ich die Schwalben wunderbar dabei beobachten, wie die Jungvögel noch immer wieder von den Eltern gefüttert wurden. Wie gut, dass der Baum keine Blätter hat.
Wie schnell lassen wir uns von normalen Beurteilungen dazu hinreissen, etwas als nutzlos einzustufen, dabei kann etwas für etwas ganz anderes super gut sein, was wir auf den ersten Blick gar nicht erkennen. Wir können bestimmt unser Leben lang dazu lernen, immer wieder etwas aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und nicht vorschnell zu urteilen. Es gibt immer mehr als eine Art etwas zu betrachten.
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