
Wir brauchen nicht so fortzuleben, wie wir gestern gelebt haben.
Macht euch nur von dieser Anschauung los,
und tausend Möglichkeiten laden uns zu neuem Leben ein.
Christian Morgenstern
Gestern habe ich sie entdeckt: die ersten gelben Winterlinge in unserem Garten. Das ist für mich das Zeichen für den Neubeginn des Frühlings. Die ersten Boten für das Erwachen des Lebens, auch wenn der Weg bis dahin noch sehr weit ist. Es ist doch faszinierend, dass im kalten, manchmal gefrorenen Boden das Potenzial für etwas schönes Neues ist.
Heute morgen brauchte ich auch einen Neuanfang. Das Internet hat mal wieder nicht funktioniert und so habe ich den Router neu gestartet. Das ist ja das wichtigste Werkzeug, wenn digitale Technik nicht geht... erst mal einen Neustart machen. Und plötzlich geht es wieder.
Meine Schülern habe ich auch das Thema "Neuanfang" für das nächste Fotografie Projekt gegeben. Ich bin gespannt, was sie damit machen. Ich selbst werde mich in den nächsten Tagen auch mal auf die Suche machen, welche Motive ich zu diesem Thema finde.
Neuanfang hat so etwas hoffnungsvolles. Es steht im Kontrast zum Aufgeben. Manchmal möchte man ja wirklich am liebsten Aufgeben. Aber vielleicht brauche ich das Aufgeben sogar, um etwas Neues zu starten. Vielleicht muss ich erst etwas Altes loslassen, damit ich neu beginnen kann. Diese Gedanken fordern mich heraus.
Wenn etwas gut ist, möchte ich ja immer am liebsten, dass es genau so bleibt. Es ist aber auch so, dass etwas Gutes, wenn es immer bleibt, irgendwann nicht mehr gut ist. Ein einfaches Beispiel: ein leckerer Kuchen ist nur die ersten zwei, drei Tage lecker. Nach einer Woche kann und will ihn keiner mehr essen.
So gibt es vielleicht auch in unserem Leben Dinge, die lange gut gewesen sind, genau richtig. Aber jetzt hat sich vieles verändert und es ist richtig, das gute Alte loszulassen und etwas gutes Neues zu wagen. Haben wir den Mut zu einem Neuanfang?
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