Nur unterwegs erfährt man das Gefühl märchenhafter Verwunschenheit.
Erich Kästner
Gestern war nun unser erster Tag in Denver, wo wir das Kapitol und das Kunstmuseum besucht haben. Es war ein guter Einstieg in unsere Reise. Als erstes fiel mir auf, dass in der Stadt mit 750 000 Einwohnern nur weniger Menschen auf den Straßen zu Fuss unterwegs waren. Es wirkte so, als wären alle im Urlaub woanders. Später habe ich die vielen Bewohner dann gesehen, als sie im Auto unterwegs auf den Straßen waren.
Am besten gefiel mir die Abteilung des Kunstmuseums über amerikanischen Künstler. Den Amerikanern wird ja immer (zurecht) vorgeworfen, dass sie nichts über andere Länder und Kulturen wissen. Ich habe gemerkt, dass wir Europäer genauso wenig Ahnung von vielem haben. Natürlich kenne ich auch amerikanischen Künstler, aber eben nur die berühmtesten. Jetzt habe ich viele Gemälde gesehen, die mir völlig unbekannt waren, die aber wunderschön sind.
Die Künstler, die dort ausgestellt sind setzen sich durchaus kritisch mit ihrer eigenen Geschichte auseinander und haben Raum viele Facetten des Landes zu zeigen. Angefangen von überhöhter Abbildungen der Westernkultur, bis hin zu sehr kritischen Betrachtungen der Übernahme des Landes durch die Europäer und auch Raum für die Kunst der Indianer.
Viele Landschaftsgemälde haben mich so inspiriert, dass ich am liebesten Pinsel und Farben ausgepackt hätte um selbst zu malen. Aber das mache ich eben mit der Kamera.
Von Denver sind wir gestern Nachmittag nach Estes Park in den Rocky Mountains weitergefahren zu unserer nächsten Unterkunft in einem kleinen Häuschen. Gegen Abend hat dann doch die Zeitverschiebung zugeschlagen und ich war mit einem Schlag völlig neben der Spur. Wir haben in einem Supermarkt Verpflegung gekauft und war durch die Masse an Angebote und Preisvergleiche völlig überfordert. Gemeinsam haben wir es dann aber doch geschafft genügend zu finden.
Heute morgen war die Nacht um halb sechs mit einem wunderschönen Sonnenaufgang schon beendet. Es hat sich aber gelohnt, diesen Moment mitzunehmen und da mein Rhythmus sowieso durcheinander ist, spielt das auch keine Rolle mehr.
Nach dem Frühstück fahren wir in den Rocky Mountains Nationalpark und ich bin schon in freudiger Erwartung auf weitere eindrucksvolle Motive.
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