Der Sommer der vergeht,
ist wie ein Freund, der uns Lebewohl sagt.
Victor Hugo
Der Sommer hat sich dieses Jahr gut versteckt so wie diese Sonnenblume und gestern habe ich schon gedacht, man müsste bald die Heizung wieder anmachen. Und doch hat es für den Wald immer noch nicht genug geregnet, er braucht noch viel mehr Wasser.
Es wäre jetzt ganz leicht über den Sommer zu jammern, der keiner war. Ganz leicht rutscht man in diese negative Haltung rein, aber das hilft uns allen nicht weiter. Deshalb möchte ich dankbar auf all das sehen, was ich hier nicht habe. Keine Waldbrände und keine Überschwemmungen, keinen Krieg und keine Diktatur, keine Hungersnot und keine Erdbeben. Ich habe Strom, fliesend Wasser und ein komfortables Dach über dem Kopf.
Es ist immer einfacher dankbar zu sein, wenn man die Nöte von anderen Menschen sieht. Aber das sollten wir nicht benötigen. Nicht nur im Vergleich mit anderen geht es mir gut. Nein, es geht mir grundsätzlich gut. Es ist gut zu lernen dankbar zu sein, ganz unabhängig von der übrigen Welt. Es ist gut mit anderen Augen auf mein Leben zu sehen und grundsätzlich dem Jammern keinen Raum zu geben.
Dann kann ich auch dankbar bleiben, wenn ich die sehe, denen es noch so viel besser geht als mir. Denn mein Leben ist mein Leben, ganz unabhängig davon, was die anderen machen. Wenn ich nur im Vergleich glücklich und dankbar bin, dann steht mein Glück auf sehr dünnen Beinen.
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