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  • AutorenbildChristine Nöh

Herausfordernd


Wenn man alles, was einem begegnet,

als Möglichkeit zu innerem Wachstum ansieht,

gewinnt man innere Stärke.

Milarepa


Am liebsten würden wir Menschen, die wir lieben, vor allen Schwierigkeiten beschützen. Am liebsten wäre mir gewesen, wenn meine Kinder nie den Schmerz der Enttäuschung, des Misserfolgs oder Verletzung erlebt hätten. Aber genau das wäre falsch.


Nur wenn ein Baum von klein auf den Winden und der Kälte ausgesetzt ist, gräbt er seine Wurzeln tief genug in die Erde um Stürmen stand zu halten und bekommt eine Rinde, die dick genug ist, nicht direkt vom ersten Käfer aufgefressen zu werden.


Das bedeutet ja nicht, dass man den anderen direkt in die schlechten Erfahrungen schickt. Aber dass man es aushalten muss, dass sie Schwierigkeiten erleben und man nicht direkt hinrennt, um ihnen alles abzunehmen. Denn wenn man einem Menschen alles abnimmt und alles aus dem Weg räumt, dann bleibt er schwach und kommt ganz schlecht ohne Hilfe zurecht. Probleme gehören zum Leben dazu und wir sollten nicht überrascht sein, wenn welche kommen.


"And they lived happily ever after... " gibt es nur im Märchen.


Ich habe mit 10 Jahren das erste mal gelernt, dass einem eine Freundschaft nicht gehört. Meine beste Freundin hat sich plötzlich immer mit einem anderen Mädchen verabredet und mich "im Stich" gelassen. Ich habe zu Hause heulend erzählt, dass die andere mir meine Freundin weggenommen hätte.


Meine Mama hat mich bemitleidet und auf die beiden "geschimpft". Mein großer Bruder hat aber zu mir gesagt, dass es die freie Entscheidung eines jeden Menschen ist, mit wem er seine Zeit verbringen will und mit wem er befreundet sein möchte. Dass keiner einem einen Freund wegnehmen kann, denn keine Freundschaft gehört uns in Wirklichkeit.


Zuerst fand ich seine Erklärung schrecklich und das Mitleid meiner Mama gefiel mir besser. Mir wäre am liebsten gewesen, wenn meine Mama zu meiner Freundin gegangen wäre und sie dazu gezwungen hätten, wieder mit mir zu spielen. Aber dann habe ich doch verstanden, dass mein Bruder recht hat und dass es mir viel besser hilft, wenn ich mich nicht als Opfer sehe.


Ich denke dass dieses Erlebnis und die neue Sicht auf die Situation mich für spätere Enttäuschungen stark gemacht hat. Denn Schwierigkeiten und Verletzungen hat das Leben genügend zu bieten. Gut, wenn man schon als Kind gelernt hat, es nicht als Katastrophen, sondern als Teil des Lebens zu sehen.


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