Es gibt zwei Arten, Schwierigkeiten zu begegnen:
entweder du änderst die Schwierigkeiten, oder du änderst dich.
Phyllis Bottome
Letzte Woche war es an der Ostsee an einem Tag sehr stürmisch. Das Meer, das zuvor nur gemächlich an den Strand geplätschert hatte, war in wildem Aufruhr und die Wellen kamen weit auf den Strand herein. Steinmauern, die zuvor immer ins Meer hineinragten, waren nun überhaupt nicht mehr zu sehen und der Wind blies einem die Gischt ins Gesicht.
Ich fand es aber besonders interessant, dass alle Menschen die mir begegneten ein Grinsen im Gesicht hatten. Wir alle waren davon fasziniert, wie die Natur uns zerzauste, uns versuchte von den Beinen zu wehen und mit uns spielte wie das Herbstlaub, das von den Bäumen gefallen war. Es tut uns gut, die Naturgewalt zu spüren und zu merken auf welch wackeligen Beinen unser Leben steht. Und wenn man möchte, kann man sogar Spass daran haben.
So ein Sturm hat etwas bedrohliches, aber auch gleichzeitig etwas befreiendes. Man hat das Gefühl, dass der Wind auch die ganzen Sorgen und trüben Gedanken aus unserm Inneren weht, denn man steht nur noch da und staunt über die Kraft der Luftmassen.
Natürlich kann man dieses Schauspiel auch nur dann geniessen, wenn man hinterher wieder in eine warme Wohnung kommt und man gemütlich eine heisse Tasse Kaffee trinken kann. Eine ganze Nacht wollte ich nicht am stürmischen Meer verbringen müssen.
Aber so, wie der Wind unsere Haare zerzaust und uns hilft unsere Gedanken neu zu sortieren, so kommen auch Lebensstürme, die uns aus den Angeln heben. So manches wird auf den Kopf gestellt und wir kennen uns erst mal gar nicht mehr aus, in unserem bekannten Leben.
Nun kommt es darauf an, in jeder Veränderung eine neue Chance zu sehen. Nicht immer wird alles nur schlechter, wenn es sich ändert. Wie schön wäre es, wenn wir auch durch die Lebesstürme mit einem Lächeln im Gesicht gehen könnten, weil wir darauf vertrauen, dass in unserem Innern eine warme sichere Wohnung ist.
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