Auf youtube kann man die Dokumentation sehen "Die Königin von Versailles". Es geht um eine Familie, die im absoluten Luxus lebte und deren Haus mit 2000 Quadratmetern zu klein war, so dass sie eines bauten mit 8000 Quadratmetern. Ich finde den Film absolut sehenswert, denn er zeigt, dass all dieser Reichtum und Besitz keine Grenzen kennt. Früher habe ich gedacht, ich brauche mehr Platz um die vielen Dinge unterzukriegen, die ich besitze. Erst hatten wir 80, dann 100 Quadratmeter zur Verfügung. Aber wenn der Platz größer wurde, dann explodierte automatisch der Besitz, so dass es nie genügend Platz war. Als ich diesen Film vor vielen Jahren das erste mal gesehen habe, wurde mir bewusst, dass das niemals zu Ende geht, denn wenn einem selbst ein so riesiges Haus nicht groß genug ist, dann wird man niemals zufrieden werden. Schon damals habe ich in meinem Kopf einen Schalter umgelegt und mit dem immer mehr haben wollen aufgehört. Wenn ich mehr Platz habe, dann kaufe ich mehr Dinge um diesen Platz auszufüllen und dann habe ich immer mehr, das ich verwalten muss. Mehr macht aber nicht glücklich. Wenn ich sehe wieviele Schuhe diese Frau im Schrank hatte, dann weiss ich doch genau, dass sie die meisten davon nie wieder tragen wird. Der Film hat kein Happy End, er zeigt vielmehr, dass man auch ganz groß scheitern kann.Für mich ist er ein Zeichen dafür, dass Besitz nicht glücklich macht. Ich bin froh, dass ich nicht mehr kaufen muss, um glücklicher zu werden, sondern dass es mir besser geht, wenn ich meinen Besitz verkleinere. Wenn ich weniger besitze, dann habe ich in dem Raum den ich habe, mehr Platz. Wenn ich weniger kaufe, dann kann ich mit meinem Geld mehr davon machen, was wirklich wichtig ist. Und genau das möchte ich doch gerne.
Christine Nöh
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