Es sind die kleinen Rechthabereien,
die eine große Liebe zerstören können.
Max Frisch
Man erlebt es immer wieder, dass Menschen sich besonders über etwas aufregen, das sie selbst nicht gut machen. Der Lehrer, der sich über die Unpünktlichkeit der Schüler ärgert, aber selbst regelmäßig zu spät kommt. Der Autofahrer, der sich über die ganzen Idioten aufregt, die nicht Auto fahren können, aber mit seinem Fahrstil sehr oft andere gefährdet. Jemand der stundenlang über die eigenen Probleme und Krankheiten redet und sich ärgert, dass keiner fragt, wie es ihm geht.
Der Mensch, der erkennt, wie alle anderen so egoistisch sind und nur an sich selbst denken und niemand kümmert sich um ihn. Aber selbst meldet er sich auch nicht bei anderen. Die Sachen, die alle anderen immer liegen lassen und damit Unordnung verbreiten, aber die eigenen Dinge stören ja nicht...
Es ist immer wieder erstaunlich, wie blind Menschen für ihr eigenes Verhalten sind und gar nicht merken, dass sie selbst genau da Probleme haben, wo sie andere verurteilen.
Wenn ich mich also über eine ganz bestimmte Sache besonders viel ärgere, ist es gut, dieses Verhalten bei sich selbst erst einmal zu ändern. Statt sauer über das Chaos zu sein, räume ich alle meine Sachen immer aus dem Weg und schon wird es viel ordentlicher. Statt dem anderen die Vorfahrt zu nehmen, lass ich andere vor und ich werde merken, dass plötzlich so viel nettere Autofahrer unterwegs sind und wenn sich keiner bei mir meldet, dann rufe ich andere an.
Wir haben die Möglichkeit unser Leben ganz enorm zu verbessern, wenn wir bei uns selbst anfangen und nicht darauf warten, dass andere es für uns tun. Wenn wir unser Glück von anderen erwarten, dann werden wir es wahrscheinlich nie erleben.
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