Irrtümer haben ihren Wert; jedoch nur hier und da.
Nicht jeder, der nach Indien fährt, entdeckt Amerika.
Erich Kästner
Mit viel Freude habe ich begonnen meine Fotos vom Urlaub zu bearbeiten. Ich hatte ja eine große Spiegelreflexkamera dabei und damit mit viel Ruhe die Natur fotografiert und eine Kompaktkamera für die Fahrradtouren. Diese Kombination ist ganz gut, denn für beim Fahrradfahren habe ich ja nicht so viel Zeit um mich intensiv um die Einstellungen zu kümmern und stelle die kleine Kamera immer auf Automatik.
Gestern habe ich nun entdeckt, dass von einer Radtour fast alle Fotos nichts geworden sind. Beim ein- und auspacken der Kamera muss ich das Einstellungsrad verdreht haben, ohne dass ich es gemerkt habe und somit waren alle Bilder unbrauchbar. Mir ist das unterwegs gar nicht aufgefallen, da es beim Radfahren ja immer schnell gehen muss. Normalerweise kontrolliere ich die Fotos ab und zu, diesmal habe ich das wohl vergessen.
So konnte ich bestimmt fast 100 Bilder löschen. Normalerweise würde ich mich tierisch darüber ärgern und mich selbst beschimpfen. Diesmal habe ich nur gedacht, dass das ärgerlich ist und ich beim nächsten mal besser aufpassen muss. Sich selbst Fehler zu verzeihen ist oft ja gar nicht so einfach. Man kann ja noch nicht mal jemand anderen die Schuld in die Schuhe schieben.
Wie gut ist es aber, wenn man sich selbst Fehler nicht nachträgt. Ja, ich habe nicht aufgepasst und ja, von besonders schönen Ecken habe ich nun keine guten Fotos, aber ich habe ja noch viele andere. Statt mich über die verlorenen Bilder zu ärgern, habe ich mich den Bildern zugewandt, die etwas geworden sind.
Und das sollten wir auch sonst viel öfters im Leben machen, dass wir uns nicht stundenlang über etwas ärgern, das misslungen ist, sondern uns über das freuen was gut ist. Dass wir uns selbst erlauben Fehler zu machen und nicht denken wir müssten perfekt sein und dass wir immer wieder den richtigen Maßstab dafür behalten, worauf es wirklich ankommt.
Comments