
Wie hast du das als Kind erlebt? Ich bin froh, dass meine Eltern niemals Weihnachten als Druckmittel missbraucht haben. Dieses man muss lieb sein, damit man etwas zu Weihnachten bekommt kannte ich nicht. Bei uns brachte auch nicht der Weihnachtsmann die Geschenke, sondern das Christkind. Und als Kind war mir völlig klar, dass das Christkind mich lieb hat und mir natürlich eine schöne Überraschung bringen wird. Ich habe völlig darauf vertraut, dass es gut wird.
Das ist es, was uns Kinder voraus haben, dass sie völlig vertrauen können. Wenn es bei uns Erwachsenen ums Vertrauen geht, dann ist es eher so, "ja, ich vertraue, aber...." Bei uns kommt so oft ein großes Aber. Wir wollen letztendlich alles selbst in der Hand haben und so viel wie möglich steuern und beeinflussen. Und wenn wir Situationen erleben, in denen wir nichts mehr selbst regeln können, dann machen wir uns Sorgen und machen uns selbst und andere verrückt. Und es gibt vieles, was wir nicht selbst in der Hand haben, auch wenn wir oft denken wir hätten alles im Griff.
Kann ich tatsächlich wieder lernen zu Vertrauen wie ein Kind? Ich meine damit nicht das blinde Vertrauen, das sich hirnlos in alles mögliche reinstürzt. Nein, so wie ich als Kind vertraut habe, dass ich geliebt bin und deshalb auf jeden Fall etwas Gutes für mich bereit ist, so können wir auch als Erwachsene vertrauen, dass Gott uns liebt und gute Gedanken über mich und mein Leben hat und zwar unabhängig davon, ob ich es selbst sehen kann, oder nicht.
Denn wir können nicht in die Zukunft sehen, und was wir darüber denken, sind allein unsere Wünsche, Ängste und Erfahrungen, die wir schon einmal gemacht haben. Aber oftmals sieht die Realität dann ganz anders aus. Wag ich es immer wieder zu vertrauen? Wage ich es die vermeintliche Kontrolle abzugeben, die ich scheinbar habe? Nicht weil ich so "brav" war, sondern weil ich darauf vertrauen, dass Gott mich liebt. Kann ich darauf vertrauen, dass die Zukunft gut wird, auch wenn es anders wird, als ich planen würde? Haben wir es nicht so oft erlebt, dass etwas viel besser geworden ist, als ich dachte?
Vertrauen heisst weitergehen im Nebel,
auch wenn ich nur den nächsten Schritt sehe.
Vertrauen heisst loslassen, was ich nicht ändern kann
und dem anvertrauen, der unser Leben in seiner Hand hält.
Vertrauen heisst wissen, das das Gelingen
nicht allein von meinem eigenen Tun abhängt.
Vertrauen muss ich jeden Tag neu trainieren,
Vertrauen auf mein eigenes Können,
Vertrauen auf andere Menschen
und Vertrauen auf einen Gott, der es gut mit uns meint.
Christine Nöh
P.S. Ab sofort werde ich meinen Blog immer hier weiter schreiben, weil der Anbieter meiner Homepage den alten Blog nicht mehr technisch unterstützt.....
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