
Der Fluss setzt seinen Weg zum Meer fort, ob das Rad der Mühle gebrochen ist oder nicht.
Geht es dir auch manchmal so, dass du überlegen musst, welchen Tag wir heute haben? Das Leben fließt gerade so ruhig dahin, dass ich oft von einem Tag zum anderen keinen großen Unterschied erkenne.
Früher war das Leben eher wie ein sprudelnder Gebirgsbach und ich fühlte mich von dem Auf und Ab herumgeschleudert. Alles war in rasender Bewegung und änderte sich schnell von einem Tag auf den anderen. Ich habe diese Lebendigkeit geliebt und bin gerne auf diesen Wellen des Lebens gesurft, aber immer mal wieder war es auch zu rasant und zu hektisch.
Jetzt dagegen sind wir auf einem breiten, ruhigen Fluss unterwegs, der sich träge dahin schiebt. Alles zieht ganz langsam an uns vorbei und manchmal habe ich das Gefühl es stehen immer nur die gleichen Bäume am Ufer.
Wir sind in einer Zeitschleife und hören immer nur Zahlen und Prognosen und Analysen. Aber ich muss ehrlich sagen, dass ich tatsächlich in dem besten Land fühle, in dem man gerade "gefangen" sein kann. Trotz allem was einem im täglichen Leben vielleicht so fehlt, geht es uns doch wirklich unendlich gut.
Und es tut eigentlich auch meiner Seele gut zur Ruhe zu kommen, nicht getrieben zu sein von vielen Aktivitäten und vielleicht auch Zeit zu haben, über all das nachzudenken, was in den letzten Jahren alles passiert ist. Auch wenn es gerade alles langsam voran geht, bleibt die Zeit nicht stehen und irgendwann wird der Fluss das Meer erreichen und dann gibt es wieder Wellen, Action und Lebendigkeit. Nutzen wir die Zeit der Langsamkeit um Energie zu sammeln, wer weiss, welche Überfahrt auf uns wartet, wenn wir am Ozean angekommen sind....
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