
Die Ehrfurcht vor der Vergangenheit
und die Verantwortung gegenüber der Zukunft
geben fürs Leben die richtige Haltung.
Dietrich Bonhoeffer
Gestern habe ich mir meine Kiste mit alten Fotos vorgenommen und bin damit in meine Vergangenheit eingetaucht. Die Fotos sind darin ungeordnet und aus allen Zeiten meines bisherigen Lebens. Kindheit, Schulzeit und Jugend.
Als ich diese Fotos durchgesehen habe wurde ich an vieles erinnert, das ich schon fast vergessen hatte. Ich halte den Blick auf ein Leben in Händen, das schon lange nicht mehr existiert und das mich doch sehr geprägt hat. Und nur für mich selbst sind hinter all diesen Fotos Geschichten und Gefühle verborgen.
Letztendlich sind viele Fotos nur für mich selbst von Bedeutung, denn kaum jemand sonst kennt die Hintergründe, wer da drauf ist, wo das war oder wann das war. Ich habe tatsächlich einen großen Stapel alter Fotos aussortiert und weggeworfen, weil sie nicht mehr wichtig sind.
Ich habe aber auch festgestellt, wie sehr die Qualität der Fotos nachgelassen hat. Manche sind so dunkel geworden, dass man fast nichts mehr darauf erkennen kann, andere haben die Farbe so verändert, dass nichts mehr drauf so aussieht wie es eigentlich sein sollte.
Ich denke ja oft, dass ich das Leben mit Fotos festhalten könnte, aber auch die Fotos haben nur eine begrenzte Lebensdauer. Alte Fotos können einem helfen sich an frühere Ereignisse zu erinnern, aber ich muss die Geschichten dazu anderen erzählen, damit sie auch eine Bedeutung bewahren.
Es ist gut sich an früher zu erinnern, dann versteht man besser wo man herkommt. Ich möchte aber nicht an der Vergangenheit festhalten, sondern weiter gehen in die Zukunft die vor mir liegt. Und deshalb war es gut, auch viele Fotos wegzuwerfen, damit ich nicht zu viel Ballast mitnehme in das war noch kommt.
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