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Total verzerrt

Autorenbild: Christine NöhChristine Nöh

Jeder meint, dass seine Wirklichkeit die wirkliche Wirklichkeit ist.

Paul Watzlawik


In der Bücherei habe ich ein Buch über berühmte Fotografen ausgeliehen. Dabei sprach der Autor bei etlichen Fotografen und Fotografinnen immer wieder davon, dass neueste Erkenntnisse ganz neue Aspekte auf deren Leben gezeigt hätte. Das was bisher allgemein über jemand gedacht worden war, stimmte plötzlich nicht mehr.


Ich war wirklich überrascht, dass die Ansicht darüber, wie ein berühmter Mensch zu beurteilen ist sich dermaßen verändern kann. Aber eigentlich stimmt es ja, dass wir nie wirklich alles über jemanden wissen und man immer nur einen Teil eines Menschen kennt.


Eigentlich denke ich, dass es oft nicht stimmt, was wir über andere denken und wie wir andere Menschen sehen. Es fällt uns nur meistens nicht auf. Zwei verschiedene Menschen können genau die gleiche Person treffen und völlig unterschiedliche Meinungen über denjenigen haben. Der eine findet ihn supernett und der andere arrogant, der eine denkt er ist hilfsbereit, der andere findet ihn egoistisch... und wahrscheinlich haben beide nur zu einem Teil Recht.


Niemand würde das Foto von mir auf dem verchromten Autoreifen als realistisches Abbild von mir selbst wahrnehmen. Es ist sogar so, dass die meisten mich in diesem Bild überhaupt nicht sehen. Dieses Bild von mir ist die Verzerrte Abbildung dessen, wie der Reifen "mich sieht".


Und ob wir es glauben oder nicht, genauso verzerrt nehmen wir auch selbst die anderen Menschen wahr. Mal sehen wir sie viel zu negativ, mal viel zu positiv, weil wir schon mit unseren vorgefassten Meinungen und Erwartungen anderen begegnen. Dann kommt noch dazu, dass wir davon beeinflusst sind, was andere über diese erzählt haben.


Es kann sein, dass ich jemand sofort mag, weil er den genau gleichen Dialekt spricht wie jemand anders den ich nett finde. Oder aber der andere hat das gleiche Auto wie ein Ex-Freund und dann finde ich ihn allein deshalb unsympathisch...


Nun gibt es keine einfache Lösung für dieses Problem. Ich denke aber, dass ich mir darüber klar sein sollte, dass meine Meinung über andere Menschen immer nur meine Meinung ist und niemals die Wirklichkeit. Und vielleicht sollte ich mich selbst ab und zu nicht so ernst nehmen und schon mal hinterfragen, ob ich den anderen denn auch wirklich sehe.


Auf jeden Fall ist es besser, wenn ich ein positives Bild von anderen Menschen habe, als wenn ich schlecht über andere denke. Wenn ich schon verzerrt sehe, dann doch lieber zum Guten hin verzerrt. Und dann werde ich auch erfahren, dass Menschen die ich nett finde auch nett zu mir sind.... das berühmte alte Sprichwort hat immer noch Gültigkeit: "Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus...."




 
 
 

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