Das kann sich doch schon sehen lassen, was ich in zwei Tagen geschafft habe. Und nein. Ich habe durchaus auch noch was anderes gemacht und nicht nur gepuzzelt.
Es ist interessant, wie man so ein Foto ganz anders sieht, wenn man sich so richtig intensiv damit beschäftigt. Erst sieht man z.B. nur ganz viele Häuser, dann sieht man aber wo es hell ist oder dunkel, man erkennt einen weißen Stuhl, der auf einem Balkon steht, oder ein rotes Handtuch das im Fenster hängt.
Da ich das Original Foto habe, kann ich nun gut finden, wohin das Puzzle Stück gehört.
Für unser Leben haben wir keine solche Vorlage und vielleicht quetschen wir so manches an eine Stelle, in die es gar nicht passt.
Wenn ich mein eigenes Leben ansehe, dann kann ich da schon ein ganz schönes Bild entdecken. Aber ich bin auch sicher, dass noch ganz viele Puzzleteilchen in meiner Kiste liegen, die ich alle noch dransetzen möchte. Und niemand weiß wie lange man dafür noch Zeit hat.
Ich glaube in uns allen steckt auch die Angst, dass wir alles wieder in die Kiste packen müssen, bevor das Bild fertig ist.
Nun wäre es trotzdem nicht schlau alles aus der Kiste auf den Tisch zu schütten, denn dann findet man sich gar nicht mehr zurecht und dann kriegt man gar nichts mehr auf die Reihe. Panik hilft niemals weiter.
Ich kann nur jeden Tag mein Leben so gut wie möglich leben und hoffen, dass ich noch viele Tage zur Verfügung habe. Ich kann aber auch immer wieder genauer nachgucken, welche Teile ich für mein Bild besonders wichtig finde.
Ich habe gestern auch aufgehört, nur nach den Ränder zu suchen und mit etwas anderem weitergemacht, auch wenn der Rand noch nicht fertig war. Wenn es an einer Stelle nicht vorwärts geht, können wir erst mal was anderes machen.
Nicht dass ich die ganze Zeit nur an den Häusern gebaut habe und keine Zeit mehr für das Meer und den Himmel habe...
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