Wem genug zu wenig ist,
dem ist nichts genug.
Epikur
Das Brötchen beim Frühstücken schmeckte richtig lecker. Es schmeckte so gut, dass ich direkt noch ein zweites hätte essen können. Nach einer kurzen Pause des Hineinfühlens in meinen Bauch, habe ich jedoch festgestellt, dass ich tatsächlich schon satt bin.
Es ist manchmal nicht einfach die Bremse zu ziehen, wenn man weiss es ist genug, weil es gerade so gut schmeckt, oder so schön ist, oder man noch mehr von etwas haben möchte.
Immer wieder muss man sich selbst ermahnen und etwas nicht machen oder nicht kaufen, auch wenn man es so toll findet, einfach weil man schon genug davon hat. Es gibt so unendlich viel mehr weihnachtliche Deko, aber das was ich habe ist schon mehr als genug. Ich finde diese Leuchtenden Sterne seit Jahren wunderschön, aber ich brauche sie nicht wirklich.
Alle paar Wochen kommt eine neue Kollektion an Kleidung heraus, aber ich habe doch schon mehr als genug zum Anziehen. Es gibt wunderschöne Orte, die ich noch nicht gesehen habe und es ist okay, nicht alle zu besuchen. Es gibt so viel mehr, was ich jeden Tag machen könnte, aber ich möchte nicht an das denken, was ich verpasse, sondern das bewusst erleben was ich mache.
Weil wir überall so vieles sehen, was auch schön ist, was auch Spass macht, was auch gut schmeckt, fällt es uns oft schwer, nicht immer mehr haben zu wollen. Wenn wir aber in dem Strudel des "immer mehr" hineingezogen werden, dann werden wir von ihm mitgezogen und finden nirgends mehr ein Halten.
Deshalb ist es gut, eine Pause zu machen, bevor man wieder weiter rennt und sich zu fragen: Bin ich schon satt? Brauche ich das wirklich? Möchte ich tatsächlich auch noch dabei mitmachen? Und manchmal merkt man, dass das was man schon hat, eigentlich alles ist, was man braucht....
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