Thomas Carlyle
Als ich heute morgen um kurz vor sechs wach wurde und hörte wie unsere Heizung lief war ich unglaublich dankbar. Zum einen darüber, dass Samstag ist und ich noch eine Weile weiter schlafen konnte und zum anderen, dass alles warm ist, wenn ich dann aufstehen werde.
Ich erinnere mich gut, an meine Kindheit. Wir hatten damals noch keine Zentralheizung und damit es warm ist, musste morgens erst einmal Feuer gemacht werden. Im Wohnzimmer ging das ja noch, denn dort waren abends noch Kohlen aufs Feuer gelegt worden, so dass er nicht total kalt geworden war. Aber in der Küche war es richtig kalt.
Meistens war ja meine Mutter so viel früher aufgestanden als ich, dass es schon ein bisschen warm war, wenn ich kam. An einen Morgen kann ich mich noch sehr gut erinnern, an dem es in der Küche noch wirklich schrecklich kalt war und ich neben dem Herd stand um darauf zu warten, dass er endlich seine Wärme richtig abgab. Wenn ich es mir überlege, dann war mein Vater meistens schon bei der Arbeit, wenn ich aufstand. Das muss eigentlich bedeuten, dass er immer in einer kalten Küche gefrühstückt hat... Ich kann mich aber an kein einziges mal erinnern, dass mein Vater gejammert oder gestöhnt hätte.
Für mich war es damals selbstverständlich, dass meine Mama Feuer machte und dass es für mich dann warm wurde. Wenn ich es mir heute überlege und denke, ich käme morgens in eine kalte Küche, dann weiss ich erst, was das alles bedeutet hat. Ich gehe in eine warme Küche und mach erst mal die Kaffeemaschine an. Merke ich noch, wie gut es mir geht? Gibt es wirklich einen Grund für mich zu jammern, dass es zu kalt und grau draussen ist? Oder das Wochenende viel zu kurz?
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