Die Basilika in Ottobeuren ist unglaublich groß. Ihre wirklich beeindruckende Pracht entdeckt man aber erst wenn man sie betritt und nach oben blickt.
Auch wenn man den barocken Stil vielleicht gar nicht mag, ist die bombastische Bemalung atemberaubend. Obwohl mir das ganze Geschnörkel eigentlich zu viel ist, mag ich doch die helle und farbenfrohe Ausstrahlung des Innenraums.
Am Abend war ich noch zu Fuß auf einen nahegelegenen Hügel gestiegen (angesichts der richtigen Berge, kann ich das ja nur einen Hügel nennen)
Der Blick in die große Weite, der sich mit von da aus bot, hat mich dann regelrecht umgehauen. Nur ein Streifen in der Landschaft wurde von letzten Sonnenstrahlen erhellt und im Hintergrund waren die hohen Berge von Wolken und Dunst versteckt. Und doch konnte ich die Größe und Schönheit der Natur kaum fassen.
Einerseits fühlte ich mich plötzlich winzig klein und andererseits von der Freude über so viel Schönheit ganz glücklich.
Ich denke uns fehlt so oft der freie Blick in den Himmel und in die Großartigkeit der Natur. Die Dächer die uns umgeben schützen uns natürlich, die Dächer unsrer Häuser und unserer Autos und das bemalte Gewölbe einer Basilika kam uns auch zum Staunen bringen.
Aber wirkliche Freiheit kann ich nur unter dem weiten Himmel sehen und meine eigenen Winzigkeit erst im Blick in die Weite erleben. In unseren Häusern und Autos fühlen wir uns manchmal ganz groß. Wenn wir in den Himmel blicken, können wir merken, wie klein und unbedeutend wir doch sind.
Klein und unbedeutend und doch auch einzigartig, gesehen und von Gottes Liebe umgeben. Wir sollten öfters auf Hügel steigen und unter dem freien Himmel unterwegs sein, vielleicht wird uns dann wieder besser bewusst, was im Leben wirklich wichtig ist.
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