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  • AutorenbildChristine Nöh

Besitztümer


Es ist nicht üblich, das zu lieben, was man besitzt.

Anatole France


Wir denken ja oft in der Kategorie des Besitzens. Wir besitzen Kleidung, Möbel, Wissen, aber auch Tiere oder gar Menschen. So reden wir von unseren Kindern und haben das Gefühl, dass sie uns gehören, oder vom Partner und von Freunden, als wären sie ein Teil unseres Besitzes.


Man fühlt sich mich Menschen verbunden und denkt dann dass sie ein fester Bestandteil unseres Lebens sind. Letztendlich ist aber alles was wir haben nur für eine Zeit lang unser Begleiter. Nur weil wir die Fürsorge oder Verantwortung für etwas übernehmen bedeutet nicht, dass wir es besitzen. Unsere Freunde werden sich nicht in Luft auflösen, wenn wir den Kontakt verlieren würden und unsere Kinder werden weiter existieren, auch wenn wir nicht mehr da sind.


Vielleicht entstehen viele Probleme, die wir mit anderen Menschen haben, genau daraus, dass wir den anderen zu sehr als Teil von uns betrachten und zu wenig seine komplette Eigenständigkeit erkennen. Wir haben bestimmte Erwartungen an den anderen, weil wir denken, dass er (zu) uns gehört und sind dann enttäuscht, wenn sich der andere anders verhält.


Nicht selten bringen Lebenspartner, den anderen um, wenn er sich von ihnen getrennt hat, weil sie denken, dass der andere kein Recht auf ein Leben ohne ihn hat. Noch vor 70 Jahren, war es eher üblich, dass die Frau als Besitz des Mannes galt und dass sie nichts ohne seine Erlaubnis tun durfte. Oder die Kinder hatten bedingungslos den Eltern zu gehorchen, so lange sie ihre Füße unter deren Tisch hatten. Hat uns all das nicht falsch geprägt?


Wir haben ja noch nicht einmal die komplette Herrschaft über unser eigenes Leben, warum denken wir dann, dass uns ein anderer Mensch gehören könnte? Man kann in Liebe und Zuneigung mit anderen verbunden sein, ohne dass man denkt, der andere würde einem gehören. Und brauchen wir nicht alle diese Freiheit, um wirklich uns selbst sein zu können?


Vielleicht müssen wir das wirklich erst noch lernen, den anderen lieben zu können, ohne ihn besitzen zu wollen...


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