You can't be anything you want,
but you can be everything you are.
Jay Shetty
Heute morgen hatte ich ein Rezept in der Hand, wie man einen Chailatte Sirup selbst herstellt. Obwohl ich direkt dachte, dass ich das sowieso nicht mache, fühlte ich in mir gleichzeitig den Druck, dass ich das doch auch mal ausprobieren müsste. Ich hatte all die Frauen vor Augen, die selbst Holunderblütensirup herstellen, 20 Sorten Plätzchen backen und 5 Gänge Festtagsmenüs zaubern.
Früher habe ich auch vieles selbst gemacht, von Cremes über Shampoo zu eingemachtem Gemüse in Gläsern oder gebackenem Brot. Ich finde es auch gut, wenn man vieles selbst herstellen kann und nicht alles kaufen muss. Aber ich musste irgendwann erkennen, dass ich nicht alles kann.
Man kann alles selbst machen, aber ich muss es nicht. Ich kann nicht alle Erwartungen erfüllen, die man haben könnte. Und manches mal waren es ja nicht mal die anderen Menschen, die etwas erwartet haben, sondern ich selbst. Wenn ich eine so wunderbare Zeitschrift gelesen habe, in der so vieles gekocht, gebacken, gestrickt und gefilzt wurde, dann habe ich mich manchmal unter Druck gesetzt und gedacht, das alles müsste ich auch machen.
Natürlich könnte ich vieles machen, aber ich kann nicht alles machen. Wenn ich das eine mache, dann habe ich für anderes eben keine Zeit. Und so habe ich herausgefunden, was mir wirklich wichtig ist und das mache ich dann auch.
Wenn dann einen Freundin eine wunderschöne Torte gemacht hat, freue ich mich darüber, denke aber nicht mehr, dass ich das jetzt auch machen muss. Und über selbstgemachte Bratapfellikör freue ich mich total, ohne dass ich sofort in der Küche stehe und selbst Liköre anrühre...
Immer wieder muss ich mir selbst sagen, dass ich nicht alles kann und nicht alles bin. Und dass das völlig okay ist. So wie ich bin, ist genug.
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