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  • AutorenbildChristine Nöh

Wolken im Wind


Oft sehn wir eine Wolke, drachenhaft, oft Dunstgestalten gleich dem Leu, dem Bär, der hochgetürmten Burg, dem Felsenhang, gezackter Klipp' und blauem Vorgebirg, mit Bäumen drauf, die nicken auf die Welt, mit Luft die Augen täuschend.

William Shakespeare


Heute morgen sind die Wolken sehr eilig am Himmel unterwegs. Es ist eine gute Gelegenheit, um alle möglichen Gestalten in ihnen zu entdecken. Ich sah einen Stier, der durch eine staubende Arena rennt, eine Schildkröte, die sich in ein Gürteltier verwandelte und ein fliegendes Herz, dass der Wind in Stücke riß.


Ein kurzer Moment taucht eine Gestalt in den Wolken auf und wird dann vom den Luftströmungen wieder verändert. Man kann es nicht festhalten nur beobachten und sich darüber freuen.


Und doch sind es nicht die Wolken, die diese Formen annehmen, sondern meine Phantasie, die es in ihnen erkennt. Das was zu einem vollkommenen Bild fehlt, ergänzt das Gehirn ganz bereitwillig. So kommt es ja auch, dass selten zwei Menschen genau die gleichen Formen in Wolken entdecken. Das was ich weiss und denke, bestimmt mit darüber was ich sehe.


Das ist aber nicht nur bei Wolken so, sondern auch wenn man sonst im Leben unterwegs ist. Jeder achtet auf andere Details, je nachdem was ihn beschäftigt oder interessiert. Ich sehe selten, welche Autos an mir vorbei fahren, es sei denn sie haben eine auffällige Farbe. Dann weiss ich aber auch nur, dass ich ein grasgrünes Auto gesehen habe und nicht unbedingt, was für eine Marke das war.


Ich kann meine Gehirn auch ein Stück weit auf bestimmte Wahrnehmungen trainieren, und das mache ich eigentlich oft unbewusst. Wenn ich immer darauf achte, was andere für Fehler machen, wo etwas schief geht oder mir jemand mich schlecht behandelt, werde ich genau das immer wieder erleben. Und je mehr ich es erlebe, umso öfters wird es mir auffallen.


Wenn ich aber darauf achte, wo ich überraschender Weise beschenkt werde, wo mir Gutes begegnet und wo andere mich anlächeln, werden mir immer mehr Situationen begegnen über die ich mich freuen kann. Das Leben begegnet mir so, wie ich die Welt sehe. Heute ist ein guter Tag, um Gutes von der Welt zu erwarten.



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