Vor unserer Ferienwohnung steht eine alte Eiche. Ich schätze, dass sie vielleicht schon 200 Jahre alt ist. Sie ist groß gewachsen und hat ausladende, knorrige Äste.
Wenn ich sie sehe, bewundere ich ihre Größe und Schönheit und denke darüber nach, welche Zeiten sie schon erlebt hat. Unbeirrt ist sie weiter gewachsen.
Aber die Eiche ist eben nur ein Baum. Sie hatte keine Wahl. Entweder sie schafft es, da wo die steht, oder eben nicht.
Bei uns Menschen ist es anders, wir können etwas ändern, wenn es nicht gut ist. Wir können den Wohnort, die Arbeit und unsere Umgebung wechseln. Und doch machen es viele nicht.
Das bekannte, vertraute ist uns oft lieber, als das Risiko einer Veränderung. Wir bleiben in schlechten Lebensumständen nur weil wir fürchten es könnte noch schlechter werden.
Es gibt aber auch Menschen, die dauernd etwas Neues beginnen, weil das Neue immer spannender ist und es auch mühsam ist, sich durch Schwierigkeiten durchzubeißen.
Deshalb brauche ich viel Weisheit, ob ich zu lange an etwas festhalte, obwohl es Zeit für etwas Neues wäre, oder ob ich dranbleiben sollte, weil Schwierigkeiten zum Leben dazu gehören.
Wir sind keine Bäume und haben die Wahl.
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