Seht euch die Vögel an! Sie säen nichts,
sie ernten nichts und sammeln auch keine Vorräte.
Euer Vater im Himmel versorgt sie.
Meint ihr nicht, dass ihr ihm viel wichtiger seid?
Matthäus 6,26
Im Frühling singen und zwitschern die Vögel am meisten und das besonders frühmorgens bevor die Sonne richtig aufgegangen ist. Ich liebe dieses wilde Durcheinander. Es ist so lebendig, frisch und vermittelt mir so viel Freude über das Leben.
Ich habe heute versucht einzelne Vogelstimmen herauszuhören. Mit etwas Konzentration ist es dann auch gelungen. Die Amsel erkenne ich sofort und auch der zschippenden Spatz ist nicht zu überhören, aber dann wird es schon schwieriger. Singt da eine Meise und da ein Rotkelchen... ?
Wir unglaublich ist doch unser Gehör, dass es in diesem Durcheinander doch auch ganz bestimmte Tonfolgen heraushören kann, das ist echt faszinierend. Umso mehr man kennt und weiß, umso besser kann man das erkennen.
Von einer Meise habe ich jetzt noch eine ganz witzige Geschichte. Immer wenn die Nachbarin ihr Auto an der Strasse abstellt, kommt die kleine Meise und sieht sich im Seitenspiegel an. Das habe ich nun schon mehrfach beobachtet. Sie pickt auf dem Spiegel rum und versucht irgendwie Kontakt zu dem tollen Vogel aufzunehmen, den sie da sieht. Und jeden Tag ist er wieder da und kommt doch nie raus.
Womöglich vergisst die kleine Meise, dass es tatsächlich noch viele andere echte Vögel gibt, weil sie so sehr mit ihrem Spiegelbild beschäftigt ist. Vielleicht ist ja kein anderen Vogel so schön, wie der im Spiegel. Keiner ähnelt ihr mehr und ist sozusagen ihr Seelenverwandter. Möglicherweise setzt sie alle ihre Energie für einen Vogel ein, den es gar nicht gibt und sie merkt es nicht....
Kommt uns das irgendwie bekannt vor? Wenn man sich zu sehr um sich selbst dreht, verliert man die anderen aus dem Blick. Wir sollten auch immer wieder darauf achten, dass wir keinem Phantom hinterher rennen... denn sollten wir es erreichen, wird es sich in Luft auflösen....
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