Paul Keller
Gestern Abend war ich noch mit meiner Tochter spazieren. Es war so ein schöner Sommerabend, dass ich am liebsten die Zeit angehalten und lange in ihm verweilt hätte. Das sind diese Tage, die besonders in meinem Gedächtnis geblieben sind. Die Tage aus der Kindheit, als wir bis spät abends spielend auf der Strasse waren, die Tage in der Jugend in der ich in Gespräche vertieft mit meiner Freundin draussen unterwegs war, bis wir die Sternschnuppen sahen und uns etwas wünschten.
Diese Tage an denen man das Gefühl hat in der warmen Luft zu schwimmen und noch nicht mal spät nach einer Jacke sucht. Dieses Licht, das die Welt verzaubert und das Hoffnung macht, dass alles gut wird.
Wie gerne hätte ich schon an solchen Abenden die Zeit angehalten. Wie gerne das Schöne festgehalten und wäre gerne an Orten geblieben, die mich für den Moment verzaubert hatten. Aber wie wir alle wissen geht es nicht und eigentlich ist es auch gut so, denn sonst sässe ich noch immer auf meinem Hüpfball und würde meine Runden über den warmen Asphalt drehen. Bestimmt wäre das inzwischen nicht mehr so spannend.
Das besondere an den schönen Tagen, ist eben auch ihre Vergänglichkeit. Ich fange die Schönheiten ein und sammle sie in meinem Inneren, so dass ich Erinnerungen für die kalten Nächte und die dunklen Tage habe, die auch wieder kommen werden. Mit ihnen bewahre ich die Zuversicht, dass es auch in schwierigen Zeiten immer wieder Veränderungen gibt und die Möglichkeit für einen weiteren zauberhaften Tag.
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