Wer sehen kann, kann auch fotografieren.
Sehen lernen kann allerdings lange dauern.
Werbespruch der Leica-AG
In meinem Kunstkurs über Fotografie in der Schule habe ich die Schüler gefragt, was sie denn schätzen, wie lange es die Fotografie schon gibt. Die erste Antwort die kam war: 3000 Jahre.
Ich musste mich beherrschen um nicht vor Lachen und vor Schock unter dem Pult zu liegen.
Wir haben dann gemeinsam analysiert, ob wir denn Fotos aus Ägypten und dem Römischen Reich, aus der Zeit von Jesu Leben oder aus dem Mittelaltern kennen. So konnten wir so langsam die Zeit etwas einschränken, seit der es Fotografien gibt.
Weisst du, wie lange die Erfindung der Fotografie schon existiert? Ich selbst fand es eigentlich immer sehr spannend, dass es diese schon ungefähr 200 Jahre gibt. Mich fasziniert es, dass Menschen schon am Anfang der 19. Jahrhunderts überhaupt auf die Idee kamen, dass man nur mit Licht Bilder machen könnte. Es ist dann wiederum unglaublich wie rasant sich in den letzten 20 Jahren das Fotografieren verändert hat. Eigentlich ist es eine Explosion an Möglichkeiten.
Gleichzeitig merke ich aber auch, dass die Faszination über diese Technik immer mehr verloren geht. Es ist alles so "einfach" und selbstverständlich, dass viele gar nicht mehr merken, welch weiter Weg zurück gelegt werden musste um dahin zu kommen, wo wir heute sind.
Es ist wichtig immer mal wieder in die Vergangenheit zu sehen und zu erkennen, dass das wie wir Leben vor 100 Jahren noch undenkbar war. Wenn wir sehen was Menschen alles geleistet haben, um alles das zu erfinden, was wir heute selbstverständlich nehmen, dann werden wir vielleicht auch wieder ein bisschen dankbarer und erkennen, dass wir tatsächlich wenig Grund zu jammern haben.
Wahrscheinlich müssen wir auch wieder erst sehen lernen, damit wir erkennen was wir wirklich haben.
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