Alles, was uns wirklich nützt,
ist für wenig Geld zu haben,
nur das Überflüssige kostet viel.
Axel Munthe
Wenn ich dieses Foto sehe, das ich am Alpsee gemacht habe, dann würde ich mich heute morgen am liebsten an dieses Ufer sitzen und über das Wasser blicken. Aber wie das mit Fotos so ist, kann es enorm täuschen. Es sieht so sehr nach Einsamkeit in der Natur aus. In Wirklichkeit waren hinter mir unzählige Menschen und ruhig und friedlich war es überhaupt nicht.
So sieht man oft unglaublich schöne Bilder von Landschaften und wäre gerne dort. Wenn man aber da ist, ist alles ganz anders. Denn das Weglassen von dem was stört ist ja ein wichtiger Aspekt von schönen Fotos. Die Menschenmenge, die sich durch die Breitachklamm zwängt, der Müll der in der Gegend herumliegt oder die Fabriken, die direkt neben einer wunderschönen Aussicht stehen. Dann ist eine Platz auf einer Bank bei uns im Wald vielleicht erholsamer, als ein traumhafter Ausblick irgendwo anders.
Im Weglassen bin ich auch sonst manchmal gut. Ich kann ganz gut Sachen ausblenden, wenn mir alles zu viel wird. Es sollte dann aber möglichst nicht vorkommen, dass ich es erst wieder wahrnehme, wenn es zu spät ist. Ich möchte mich nicht beklagen, dass ich gerade zu viel Stress hätte. Ich habe aber so viele Aufgaben, die ich erledigen muss, dass ich einen Teil davon immer wieder ausblenden muss, um nicht den Überblick zu verlieren.
Gut, dass mein Zahnarzt die Gewohnheit hat, immer kurz vor dem Termin eine Erinnerungsmail zu schreiben. Denn das ist ein Termin, den ich am liebsten total vergesse. Ich hatte ihn so wunderbar ausgeblendet, bis ich die Nachricht las, dass ich gestern wieder dran war. Ich hatte bei meinem Besuch dann vorgeschlagen, dass ich doch bestimmt die Maske auflassen muss, wenn ich auf dem Stuhl sitze. Komischerweise war der Zahnarzt damit nicht einverstanden....
Jedenfalls habe ich jetzt erst mal wieder ein halbes Jahr Ruhe vor dem Zahnarzt. Aber so ein halbes Jahr geht immer unglaublich schnell vorbei...
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