Parallelwelten
- Christine Nöh

- vor 14 Minuten
- 1 Min. Lesezeit
Es ist ja nicht das erste Mal, dass ich in einer Großstadt bin. Gestern hatte ich jedoch eine Begenung die mich voll erwischt hat. Es waren nur wenige Sekunden in denen ein junges Mädchen in abgerissenen Kleidern am Bahnhof an mir vorbei ging.
Im Gesicht sah sie aus wie eine alte Frau, aber sie konnte kaum älter als meine Schülerinnen sein. Am liebsten wäre ich zu ihr gegangen und hätte zu ihr gesagt, dass sie doch hier nicht hingehört. Dass es doch ein anderes Leben für sie geben könnte

.
Aber ich wusste genau, dass ich sie so nicht erreiche, dass ich nichts machen kann. Ich kann sie nicht einfach anfassen und in meine eigene Welt herüberziehen.
Es bräuchte lange Zeit um Vertrauen aufzubauen und nicht aufzugeben, wenn ein weitere Absturz käme. Es ist so, als leben wir in völlig unterschiedlichen Welten obwohl wir zur gleichen Zeit am genau dem gleichen Ort sind.
Genau hier und in diesem Moment bin ich machtlos und ohne Einfluss.



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