
Kindern erzählen wir Geschichten, damit sie einschlafen,
Erwachsenen, damit sie aufwachen.
H. Scherer
Diese Landschaft an der ich am Samstag mit einer Freundin vorbei ging sah aus wie ein Trümmerfeld und die Ausmasse erkennt man erst im Vergleich mit der Person auf dem Bild. Und das ist ja nicht ein einzelnes Beispiel, sondern solche abgeholzten Waldflächen haben wir überall in unserer Gegend.
In wenigen Jahren wird sich das Aussehen unsere Landschaft völlig verändert haben und das alles nur wegen so einem kleinen Käfer, der nur ein paar Millimeter gross ist. Das ist alles sehr erschreckend und kann uns Angst machen.
Vielleicht denkt auch so mancher, dass die Waldarbeiter ja ein schreckliches Chaos hinterlassen haben und das sie doch wenigstens besser aufräumen hätten sollen. Aber genau das ist nach meiner Meinung genau richtig so.
Die verbliebenen Wurzeln der Bäume halten die Erde weiter fest und die Äste und Stämme die rumliegen bieten die Nährstoff Grundlage für einen zukünftigen bewachsenen Hang. Gerade weil alles kreuz und quer liegt, können im Schutz dieser Unordnung neue Samen in Ruhe spriessen, ohne dass sie direkt vom Winde verweht werden, oder von der Sonne versengt.
Das ist auch das, was mir Hoffnung macht, dass in der Natur auch immer wieder etwas Neues wächst und Katastrophen die Chance für anderes Leben bietet. Schon in wenigen Jahren wird der Berg bewachsen sein mit kleinen Büschen und Bäumchen. Es ist dann vielleicht nicht die lukrative Landschaft für Waldbauern, aber mit Sicherheit Artenreicher und Lebensraum für viele Tiere.
Manchmal hinterlässt das Leben auch bei uns solch eine Chaos Wüste. Alles liegt durcheinander und wir fragen uns, wie daraus jemals wieder etwas Gutes werden kann. Aber auch da können wir Vertrauen. Keiner hat nur schlechte Zeiten im Leben und wenn es gerade nicht gut läuft, so kann es auch sein, dass es nur die Vorbereitung für etwas Neues, Besseres ist.
Wir dürfen nur niemals die Hoffnung aufgeben und müssen auch manchmal alte Vorstellungen loslassen. Wenn ich erwarte, dass der Wald an dieser Stelle genauso aussehen muss wie vorher, werde ich immer enttäuscht sein. Wenn ich aber offen bin, denn entdecke ich vielleicht nächstes Jahr kleine Eichen, Buchen, Birken und Haselnüsse auf diesem Gebiet, auf dem vorher nur Fichten standen.
Wer weiss, was in unserem Leben alles Interessantes wachsen kann, wenn wir bereit sind unsere Erwartungen zu ändern.
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