
Jetzt ging es mir so, wie wenn man mit einem Netz im trüben Wasser fischt. Man sieht nichts und taucht das Netz immer wieder ein und plötzlich zappelt ein Fisch im Netz. Der Fisch war immer schon da, aber erst jetzt wo ich ihn an Land ziehe erkenne ich ihn.
Mir wurde plötzlich klar, dass andere Menschen uns nicht das geben können, was wir eigentlich suchen. Dass Dinge und Erfolg uns nicht das bringen, was wir von ihnen erwarten. Dass es vergeblich ist, immer mehr von allem zu wollen, weil es unsere tiefste Sehnsucht nicht stillen kann. Die Rolling Stones singen nicht umsonst "I can get no satisfaction!" Wir sehen es ja auch so oft bei berühmten Menschen, dass sie am Gipfel ihres Erfolges abstürzen, weil sie nicht das gefunden haben, was sie erhofft haben.
Immer wieder denken wir, dieser Mensch versteht mich wirklich und werden dann irgendwann enttäuscht, oder wenn ich mir das gekauft habe, dann bin ich glücklich, aber am Ende ist es wie zuvor. Oder wenn ich das erreicht habe, bin ich zufrieden, aber sobald ich da bin, suche ich das nächste. Wir suchen etwas das uns erfüllt und glücklich macht, das uns Sinn gibt und uns sagt, dass wir geliebt sind. Wir suchen es in Menschen, Dingen oder in unserem Erfolg. Aber wir finden es immer nur für eine kurze Zeit.
Wenn wir immer wieder enttäuscht werden, dann fangen wir entweder an, immer mehr hinterher zu rennen, und denken vielleicht beim nächsten Partner wird es anderes, mit dem nächsten Job wird es besser, mit dem neuen Auto werde ich glücklich und werden rastlos bei unserer Suche nach Glück oder Ablenkung.
Oder aber wir geben auf und ziehen uns in uns selbst zurück. Wir wurden enttäuscht und wollen uns nun auf niemand und nichts mehr einlassen, aus Angst wieder verletzt zu werden. Deshalb behalten wir unser Herz für uns selbst und wollen es nie mehr hergeben.
Aber weder das eine noch das andere hilft uns zu einem erfüllten Leben. Ich habe nun keine einfache Antwort, denn für so ein grundlegendes Problem gibt es keine einfachen Antworten. Dieser Fisch der Erkenntnis ist auch nicht neu, denn er schwimmt schon lange und auch die alten Griechen, haben sich darüber schon Gedanken gemacht. Aber nur zu wissen, dass der Fisch da schwimmt reicht noch nicht, ich muss ihn auch fangen und mich mit ihm beschäftigen. Eine Antwort darauf muss aber jeder für sich alleine finden. Ich selbst halte mich an das was C.S.Lewis einmal geschrieben hat. Wie ich das im Alltag aber umsetze ist jeden Tag eine neue Herausforderung.
Wenn ich in mir eine Sehnsucht spüre, die durch keine Erfahrung der Welt gestillt werden kann, ist die wahrscheinlichste Erklärung dafür, dass ich für eine andere Welt geschaffen wurde.
C.S.Lewis
コメント