Dass alles vergeht, weiß man schon in der Jugend;
aber wie schnell alles vergeht, erfährt man erst im Alter.
Marie von Ebner-Eschenbach
Da liegt er nun dieser prachtvolle Baum, der einmal eine bewundernswerte Schönheit gewesen sein musste. Ein Sturm oder ein Blitz haben ihn umgestürzt und mitten im vollsten Leben, ist sein Leben vorbei. Jetzt liegt er schon ein Jahr lang im Wald und dient den Pilzen und Moosen als Nahrungsquelle.
Wenn ich auf mein Leben blicke, dann denke ich, dass ich noch viele Jahre vor mir habe. Aber wissen kann das keiner. So schnell kann es gehen, dass man aus dem Gestalten des Lebens in ein reines Überleben wechselt.
Man sagt so schön, dass die Einschläge immer näher kommen. Immer mehr Menschen, die ich kenne und die nur wenig älter sind als ich, werden plötzlich krank und das normale Leben ist dann vorbei. Deshalb bin ich dankbar, an jedem Morgen, an dem ich gesund aufwache und selbstbestimmt mein Leben führen kann.
Zum selbstbestimmten Leben gehört die Arbeit ja dazu, ich kann nicht immer nur machen, wozu ich Lust habe. Aber ich habe viele Möglichkeiten, die Zeit die ich habe, zu nutzen. Die beste Zeit die ich habe, liegt nicht irgendwann in der Zukunft, die vielleicht nie kommt. Die beste Zeit ist der heutige Tag.
Wenn ich heute meine Aufgaben mit Freude mache, statt sie nur hinter mich zu bringen, dann habe ich heute schon eine gute Zeit erlebt. Und wenn ich mir heute zwischendurch Zeit nehme, für das, was mir wirklich wichtig ist, dann hat der Tag sich schon gelohnt. Und wenn ich heute anderen etwas geben kann, statt nur zu nehmen, dann habe ich den Sinn des Lebens nicht verfehlt.
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