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  • AutorenbildChristine Nöh

Helfen und sich helfen lassen....


Man kann den Menschen nicht auf Dauer helfen,

wenn man für sie tut, was sie selbst tun können und sollten.

Abraham Lincoln


Bei uns in den Wäldern werden zur Zeit große Flächen, auf denen Fichten wuchsen, gefällt. Als ich neulich an einem Waldstück vorbei kam, stand noch eine einzige Fichte mitten in der leeren Fläche. Ihr Holz war schon so schlecht, dass sich noch nicht mal mehr das Fällen lohnte.


Als ich nun ungefähr eine Woche später wieder vorbei kam, war dieser Baum vom Sturm umgeknickt. Ohne den Schutz der anderen Bäume, hatte er keine Chance dem Wind stand zu halten. Wäre dieser Baum von Anfang an auf freier Fläche immer dem Wetter ausgesetzt gewesen, dann hätte im das stürmische Wetter der letzten Tage nichts ausgemacht. Da er aber stets geschützt war, brauchte es nicht viel um ihn zu Fall zu kriegen.


Bei uns Menschen ist es ähnlich. Wir denken ja vielleicht, das mit dem Helfen ist eine einfache Sache. Wenn jemand Hilfe braucht, helfe ich ihm und wenn ich Hilfe brauche, lasse ich mir helfen. Aber leider ist es nicht ganz so einfach. Denn so gut es ist, wenn ich anderen helfe, so kann ich dadurch einen anderen gleichzeitig schwach und hilflos machen. Das fängt schon bei kleinen Sachen an. Wenn ich einem Kind immer die Schuhe binde, weil das ja so schwierig ist und ich das ja viel schneller kann, dann wird dieses Kind auch als Erwachsener niemals Schuhe binden können...


Wenn ich mein Kind bis vor die Schule fahre, weil es morgens ja so kalt, so nass, so dunkel, so gefährlich ist, dann wird es sich immer weniger trauen, alleine mit dem Bus zu fahren. Ich habe als Eltern dann die Sicherheit, dass das Kind gut ankommt, aber ich mache es gleichzeitig schwach und abhängig.


Nicht umsonst sagen kleine Kinder: "ich kann das schon alleine!" und nicht umsonst wollen sich ältere Menschen nicht immer helfen lassen. Denn Hilfe kann einen schwach und hilflos machen. Es ist deshalb gar nicht so unwichtig, dass man immer gut überlegt, ob man anderen tatsächlich hilft, wenn man ihnen hilft.


Und wenn ich selbst Hilfe von anderen nutze, sollte ich mich auch fragen, ob ich das mache, weil ich Hilfe benötige, oder nur weil ich bequem bin. Denn jede Hilfe macht mich auch abhängig von anderen und zu diesem Thema wurden schon die krassesten Krimis geschrieben.


Das soll natürlich nun nicht als Ausrede dienen, um zu sagen, jetzt helfe ich am besten niemandem mehr und es ist auch gut, Hilfe anzunehmen, wenn ich sie brauche. Dabei sollte ich aber immer darauf achten, dass nicht Abhängigkeiten entstehen, die ich vielleicht gar nicht möchte.


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