Wir ernten immer, was wir säen.
Alfred Selacher
Meine Großtante wohnte bei uns früher im Haus. Sie war die Älteste von vielen Geschwistern und hat die Erziehung und Versorgung von ihnen übernommen, als ihre Mutter früh starb. Daher hatte sie zur damaligen Zeit weder Möglichkeiten für einen Beruf, noch hat sie geheiratet.
So hatte meine Großtante niemals viel Geld, sondern nur eine sehr magere Rente. Interessanter Weise habe ich sie aber auch niemals über Geld klagen hören, sondern sie machte immer einen sehr munteren und zufriedenen Eindruck.
Sie hatte auch einen ganz besonderes Lebensprinzip. Niemals gab sie alles Geld aus, das sie hatte. Sie sagte immer, man muss einen Samen im Geldbeutel lassen, damit wieder etwas nachwachsen kann. Und das hat bei ihr irgendwie funktioniert. Egal was kam, immer hatte sie ein paar Geldstücke in ihrem Geldbeutel.
Ihre Worte klingen noch immer in meinen Ohren, wenn ich mich mit meinen Finanzen befasse und vielleicht habe ich es auch dieser Prägung zu verdanken, dass ich niemals mehr Geld ausgab als ich hatte und niemals über meine Verhältnisse gelebt habe.
Dieses Prinzip ist ja heutzutage immer schwerer umzusetzen, da ja in vielen Bereichen nicht mehr mir Bargeld bezahlt wird. Aber trotzdem halte ich mich daran, so gut es geht. Ich habe immer sehr genau im Blick, welche Abbuchungen von meinem Konto auf mich zu kommen und versuche weiterhin so viel wie möglich mit Bargeld zu bezahlen. Bargeld rutsch einem einfach nicht so leicht durch die Finger, wie wenn ich mit einer Karte bezahle und man sieht sehr gut, wenn im Geldbeutel die Ebbe droht.
Immer lass ich mir einen Puffer, sowohl im Geldbeutel, wie auch auf dem Konto. Das ist jetzt bestimmt kein Finanztipp um zum Millionär zu werden, aber er hilft mir gut, um in Bezug auf die Finanzen gelassen durchs Leben zu gehen. Manchmal sind die exotischen Ideen von früher gar nicht so schlecht.
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