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  • AutorenbildChristine Nöh

Nicht vergessen


Selbst der Tod hat keine Macht über Erinnerungen

Heinz-Peter Lang


Meine Tante zeigte mir das Fotoalbum meiner Oma, in dem ich dieses Foto fand. Meine Tante wusste nun, dass auf dem Foto der älteste Bruder meiner Oma zu sehen ist. Sonst gibt es niemand mehr, der mir das sagen könnte. Er hieß Paul und ich möchte dafür sorgen, dass er nicht ganz vergessen wird.


Das Foto wurde im 1. Weltkrieg gemacht und eigentlich sieht er darauf ziemlich zuversichtlich aus. Man hat das Gefühl, man könnte sich gerade mit ihm unterhalten, so blickt er in die Kamera. Ich weiß nicht, ob er auch mit Begeisterung in den Krieg gezogen ist, wie so viele andere junge Männer, oder ob er es widerwillig gemacht hatte. Er ist aber, wie so viele andere, darunter sein jüngerer Bruder, nicht aus diesem Krieg zurück gekehrt.


Wenn man die Geschichte des 1. Weltkrieges kennt, dann weiss man, wie sinnlos, abartig, brutal und unnötig dieser Krieg gewesen war. Die Familie bekam ein "wunderschönes" Bild zu Erinnerung auf dem stand: "Auf dem Feld der Ehre, fürs Vaterland gestorben". Das Bild hing immer bei meiner Großtante im Zimmer.


So ein großer wahnsinniger Hohn, und es hört sich so harmlos und heroisch an, dabei sind die jungen Männer damals grauenhaft krepiert. Der Krieg hat nur unendliches Leid gebracht und allen geschadet. Angezettelt wurde er aber von den wenigen Herrschenden, die den Menschen Märchen erzählt haben, um ihre Ideen durchzusetzen.


Paul, Friedrich und so viel unzählige andere, hatten keine Chance auf ein normales, glückliches Leben. Ihnen wurde ihre Zukunft geklaut mit großen Parolen und Hetzreden gegen einen Feind, der jedoch auch nur junge Männer einer anderen Nationalität bestand, die auch ihr Leben sinnlos verloren.


Paul ist fast vergessen, denn fast niemand kennt ihn noch, oder erinnert sich noch an ihn. Viel schlimmer ist es, wenn die Menschen vergessen, wie sinnlos und grauenhaft Kriege sind. Denn sie haben niemals den normalen Menschen genutzt, sondern höchstens den Mächtigen. Führende Leute haben es sogar geschafft, in solch einem Krieg Millionen anzuhäufen, während die Bevölkerung verhungert ist.


Das dürfen wir nie vergessen und müssen daran erinnern, damit nicht die nächste Generation, aufgestachelt von irgendwelchen Parolen, in sinnlose Kriege zieht.


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