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AutorenbildChristine Nöh

Morgens um sechs....


Wir denken selten an das, was wir haben, aber immer an das, was uns fehlt.

Arthur Schopenhauer


Morgens um 6 Uhr könnte ich immer am besten Schlafen, besonders wenn der Regen auf das Blechdach rauscht und es so wunderbar gemütlich und warm im Bett ist. Wenn ich dann aber an die Menschen denke, die sofort mit mir tauschen würden, wenn sie heute morgen ihre Beine aus dem Bett schwingen könnten und fällt das Aufstehen nicht mehr ganz so schwer.


Wenn ich mir im warmen Badezimmer das warme Wasser im Gesicht verteile, denke ich an die Menschen, die erst mal 5 km zu Fuss gehen müssen um überhaupt Wasser zu haben und ich weiss, wie reich ich bin.


Wenn ich in der Küche dann aus vielen guten Sachen aussuchen kann, was ich heute denn essen möchte, dann kann ich mich echt glücklich schätzen. Es geht mir so gut, das möchte ich nie vergessen.


Ich weiss, wie leicht die Gedanken schon am morgen gerne abschweifen auf das, was nicht gut ist und das, was mir fehlt. Wenn ich den Gedanken freien Lauf lasse, lande ich möglicherweise schon am Beginn des Tages in einem Loch aus Trübsinn und Frust. Aber ich muss das nicht so machen. Ich kann mich auch an all dem Guten freuen, das ich schon habe und wenn ich wirklich darüber nachdenke, dann ist das ganz viel.


So wie ich täglich mit Sport meine Körper trainieren muss, dass es ihm gut geht, so muss ich auch täglich meine Gedanken trainieren. Ein Körper, der nicht aktiv ist, wird schwach und kraftlos und Gedanken, die nicht trainiert werden, landen automatisch im Negativen Denken.


Ich weiss, dass es manchmal anstrengend ist sich zu bewegen und ich habe auch immer wieder keine Lust dazu, aber ich merke auch, dass es mir gut tut, wenn ich es mache. So ist es auch schon mal anstrengend die Gedanken in die richtige Richtung zu lenken, aber je öfter ich es mache, umso besser kann ich erkennen, wie beschenkt ich eigentlich bin.




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