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  • AutorenbildChristine Nöh

Grenzenlos


Masslosigkeit ist der Anfang

vom Ende des Wohlergehens.

Eckhard zur Nieden


Gestern sah ich einen Bericht über eine Amerikanerin, die ihren begehbaren Kleiderschrank so voll hatte, dass sie sich professionelle Hilfe suchte um alles neu zu ordnen. Eigentlich konnte man das noch nicht mal begehbaren Kleiderschrank nennen, eigentlich war es ein richtig großes Zimmer, an dessen Wände überall Regal angebracht waren und das komplett voll war.


Die Profis sagten ihr, dass sie auf jeden Fall Dinge aus dem Zimmer aussortieren musste, denn es war unmöglich mit dieser Masse Ordnung zu erschaffen. Aber obwohl die Frau hunderte von Schuhen und tausende von Kleidungsstücke hatte, wollte sie davon nichts aussortieren. Erst die glorreiche Idee einer Aufräumerin, die Sachen nicht "weg" zu tun, sondern sie nur an einem anderen Ort zu "archivieren" brachte die Bereitschaft, tatsächlich einiges aus dem Raum zu entfernen.


Vielleicht denkst du nun, wo ist das Problem. Wenn sie sich all das Leisten kann, warum sollte sie es nicht machen? Wenn sie hunderte von Taschen hat, warum sollte sie nicht noch mehr kaufen? Wen stört das denn? Es ist der amerikanische Traum immer mehr, immer größer und immer schneller und das einfach grenzenlos.


Eines war für mich aber deutlich zu sehen, dass dieser ganze Besitz die Frau nicht wirklich glücklich machte. Sie könnte sich jeden Tag 5 mal umziehen und hat genügend Kleidung um jeden Tag des Jahres anderes zu tragen. Hunderte von Teile waren ja noch nicht einmal ausgepackt. Schon im aufgeräumten Zimmer überlegte sie wieder, wo sie Sachen unterbringen könnte, wenn sie das nächste mal etwas kauft. Wie weit ist sie davon weg, einen Mantel abzugeben, wenn sie zwei Mäntel hat.


Es ist ganz einfach, bei dieser Frau zu erkennen, dass sie wirklich ein Problem hat und dieses Problem nicht mit Aufräumprofis gelöst werden kann. An den Extremen können wir erkennen, wo es hinführt, wenn man etwas, das Falsch läuft, einfach laufen lässt.


Aber so wie mit dem Splitter im Auge des Nächsten und dem Balken in meinem eigenen Auge, muss ich mich selbst fragen, wo bei mir vielleicht das Problem liegt. Natürlich bin ich nicht so masslos wie diese Frau mit ihrer Kleidung, aber habe ich nicht auch meine eigenen Denk- und Verhaltensfehler. Bei anderen weiss man sehr schnell, was sie falsch machen und was sie daran hindert glücklich zu leben. Kann ich es aber auch in meinem eigenen Leben entdecken?


Wo habe ich meine Gier nach "immer mehr", oder meine "Unfähigkeit zum Loslassen"? Über andere zu urteilen ist ganz einfach, aber an sich selbst die Probleme zu sehen, ist ja eigentlich viel wichtiger. Gerne sehen wir uns die Katastrophen der anderen Menschen an und denken, dass es bei mir ja doch nicht so schlimm ist. Aber täusche ich mich da nicht selbst? Ich glaube wir brauchen viel Weisheit, um die Balken im eigenen Auge zu entdecken und herauszuziehen. Und erst dann, haben wir die Qualifikation auch anderen zu helfen.....


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