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Freundschaften

Autorenbild: Christine NöhChristine Nöh

Die Freunde, die man um vier Uhr morgens anrufen kann, die zählen.

Marlene Dietrich


Freunde und Freundschaften sind so vielfältig wie das Leben und die Menschen selbst. Ich stelle mir vor, dass jede Freundschaft in meinem Leben wie ein Buch ist, in das ich mit dem anderen Menschen hineinschreibe. Im Laufe des Lebens kommt so eine kleine Bücherei zusammen und jedes Buch sieht anders aus.


Manche Bücher sind dick und haben viele gefüllte Seiten. Am Einband erkennt man schon, dass es viel genutzt wurde und dass es auch durch schwierige Zeiten gegangen ist. Manche Seiten sind zerrissen und dann doch wieder geklebt. Ich finde darin die krakelige Schrift der Kindheit, die knallbunten Seiten der gemeinsamen Jugend und die Seiten auf denen immer mal wieder nur ein paar Worte stehen.


Solch eine Freundschaft ist ein wahrer Schatz, denn man weiss, dass man schon vieles gemeinsam durchgestanden hat und es macht immer wieder Freude in diesem Buch zu stöbern.


Es gibt Bücher, die nur sehr dünn sind, vielleicht in der kurzen Zeit prall gefüllt und dann reißt die Geschichte einfach so ab und geht nicht weiter. Wie bei einem Schriftsteller, der gegangen ist, bevor er sein Lebenswerk vollenden konnte.


Es gibt Bücher, die verlieren immer mehr an Erlebten. Dann tröpfelt die Geschichte noch ein bisschen dahin, bis gar nichts mehr kommt. Andere sind total zerrissen, weil man sie einmal voller Enttäuschung in die Ecke geschmissen hat.


Manche Freundschaften halten es aus, dass man unterschiedliche Meinungen zu manchen Themen hat. Man schätzt sich gegenseitig so sehr, dass man mit ihm weiter schreibt, auch wenn er von links nach rechts und ich von rechts nach links schreibe. Dann gibt es aber andere, die solche Diskrepanzen nicht ertragen können und einfach gehen. Sie wollen nur Menschen um sich herum, die sie in dem bestätigen was sie denken.


Viele werfen ihre Bücher der Freundschaften weg, wenn die Geschichte nicht mehr weiter geht. Ich sehe aber jedes Buch als Geschenk und Bereicherung in meinem Leben an. Wenn ich dann am Regal vorbei gehe und ein kleines Heft entdecke, das fast unbenutzt ist, frage ich mich, was denn aus dem anderen geworden ist und was aus der Geschichte hätte werden können.


Alle Geschichten, die guten und die schwierigen sind Teil meines Lebens. Ich muss nicht nur Happy End Romane im Schrank haben, um ein gutes Leben zu haben. Viel wichtiger ist, dass ich jede Seite schätze, die ich mit anderen zusammen geschrieben habe, denn sie haben mich zu dem gemacht, der ich bin.


Und ich hoffe, dass ich noch so manche Seite mit dem anderen füllen kann, denn Freundschaften sind das, was das Leben ausmacht.


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Die Liste der 1000 Dinge für die man dankbar ist:

  1. MeinLeben

  2. Freunde

  3. Familie

  4. Dach über dem Kopf

  5. Leckeres Essen

  6. Trinken

  7. Möglichkeit zum Ausschlafen

  8. Vogelgezwitscher

  9. Leckeres Frühstück

  10. Sesamring mit Butter

  11. Möglichkeit zum Homeoffice

  12. Schule

  13. netter Busfahrer

  14. Sonnenschein

  15. warme Dusche

  16. Fussball spielen

  17. kein Krieg

  18. Möglichkeit etwas mit der Familie zu machen

  19. Urlaub

  20. einen Garten haben

  21. eigene Früchte ernten

  22. ein Hobby zu haben, das mich erfüllt

  23. nette Menschen, die dieses Hobby mit mir teilen

  24. wenn andere lesen, was ich schreibe

  25. Möglichkeit Koffer zu packen

  26. Waschmaschine 

  27. Spülmaschine

  28. USA Reise

  29. Sommer

  30. gesunde Beine

  31. Computer

  32. gutes Internet

  33. Dach über dem Kopf

  34. E-Bike

  35. draußen frühstücken

  36. etwas mit den Kindern unternehmen

  37. Wäschetrockner

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