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Die Masken fallen

  • Autorenbild: Christine Nöh
    Christine Nöh
  • 18. März 2020
  • 2 Min. Lesezeit

Der Charakter offenbart sich nicht an großen Taten;

an Kleinigkeiten zeigt sich die Natur des Menschen.

Jean-Jaques Rousseau


Als ich gestern Mittag nach Hause kam, jubelte meine Tochter, als sie meine Einkauf entdeckte. Nein, ich habe ich kein Überraschungsei mitgebracht und auch keine tollen Klamotten oder ein Geschenk.... ich habe eine Packung Klopapier gekriegt.....!


Tatsächlich lagen im Laden in dem Regal für Klopapier 7 einsame Packungen. Schon seit 2 Wochen war es immer überall ausverkauft, wenn ich eine Packung kaufen wollte. Ich habe mich gefreut und eine Packung mitgenommen. Schon der Mann, der nach mir an das Regal trat, nahm direkt 3 Packungen und überlegte noch an einer vierten und an der Kasse traf ich auch ein Paar, das auch drei Packungen kaufen wollte. Die Verkäuferin sagte, dass nur 2 Packungen erlaubt sind und da waren die beiden plötzlich aus 2 Haushalten und teilten den Einkauf auf zwei Einkäufe auf.


Die Kassiererin hat einen schwierigen Job, denn sie muss alle darauf hinweisen, dass sie von bestimmten Produkten nur eine gewisse Anzahl kaufen dürfen. Und nicht alle Menschen reagieren mit Verständnis.


Es ist schon witzig, dass überall über die Hamsterkäufe gesprochen wird, aber kein einziger mit dem ich persönlich rede macht das. Es müssen Geistereinkäufer sein, die uns normalen Menschen all diese Sachen weg kaufen. Es sind immer nur die anderen, die sich so verhalten und wenn ich es selbst mache, dann habe ich dafür auch gravierende Gründe: Kleine Kinder oder Enkel, kranke Nachbarn oder Oma und Opa, die ich versorgen muss...


In Krisenzeiten zeigt sich der wahre Charakter des Menschen und viele, die sonst wunderbar von Solidarität und Mitgefühl reden werden zum Wolf, sobald es um die eigene Familie oder die eigenen Bedürfnisse geht. Menschen, die sonst genau wissen, wo andere etwas falsch machen, kämpfen plötzlich mit gefletschten Zähnen um das letzte Päckchen Mehl.


Wir wissen ja schon lange, dass es nicht darauf ankommt, was Menschen sagen, sondern darauf, was sie machen. Und in Krisenzeiten fällt die Maske vom freundlichen Gegenüber ab und das wahre Gesicht kommt zum Vorschein. Es ist natürlich leicht, über andere zu urteilen. Ich muss mich jeden Tag auch genau im Spiegel beobachten und mein Herz kontrollieren, ob ich mich denn nicht auch in einen Wolf verwandle.


Aber es gibt ja nicht nur diese Situationen. Es gibt Gott sei Dank auch vieles, das uns Mut macht. Wenn Schüler und Studenten anderen anbieten für sie einzukaufen, einfach so. Oder wenn Menschen im Internet anbieten anderen zu helfen, dann gibt es doch noch Hoffnung. Wenn ein Caterer sein Essen verschenkt, das er sonst weg werfen müsste, wenn Menschen für andere Musik machen oder miteinander Singen, dann zeigt das, dass es noch Menschlichkeit gibt. Ich wünsche uns allen, dass diese Krise uns zum Besseren verändert und keine Raubtiere aus uns macht.





 
 
 

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Die Liste der 1000 Dinge für die man dankbar ist:

  1. MeinLeben

  2. Freunde

  3. Familie

  4. Dach über dem Kopf

  5. Leckeres Essen

  6. Trinken

  7. Möglichkeit zum Ausschlafen

  8. Vogelgezwitscher

  9. Leckeres Frühstück

  10. Sesamring mit Butter

  11. Möglichkeit zum Homeoffice

  12. Schule

  13. netter Busfahrer

  14. Sonnenschein

  15. warme Dusche

  16. Fussball spielen

  17. kein Krieg

  18. Möglichkeit etwas mit der Familie zu machen

  19. Urlaub

  20. einen Garten haben

  21. eigene Früchte ernten

  22. ein Hobby zu haben, das mich erfüllt

  23. nette Menschen, die dieses Hobby mit mir teilen

  24. wenn andere lesen, was ich schreibe

  25. Möglichkeit Koffer zu packen

  26. Waschmaschine 

  27. Spülmaschine

  28. USA Reise

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  30. gesunde Beine

  31. Computer

  32. gutes Internet

  33. Dach über dem Kopf

  34. E-Bike

  35. draußen frühstücken

  36. etwas mit den Kindern unternehmen

  37. Wäschetrockner

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