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AutorenbildChristine Nöh

Tatsächlich Arbeit


Wähle einen Beruf, den du liebst,

und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten.

Konfuzius


Die Idee ist gut, aber die Verwirklichung von davon ist nicht so einfach möglich. Es gibt sicherlich Menschen die solche Berufe haben, dass sie keine Last sind, sondern Freude, die den ganzen Tag nur das tun können, was sie am besten können. Ich freue mich für jeden, der so etwas gefunden hat.


Ich bin gerne Lehrerin und habe in meinem Alltag auch viele schöne Momente, aber insgesamt fühlt es sich für mich meistens eben doch nach Arbeit an.


Die Woche hatte ja schon wieder gut begonnen, indem ich in meiner einzigen Freistunde des vollen Tages auch noch einen Vertretungsunterricht in einer nicht so pflegeleichten Klasse hatte. Wenn man das alles auch noch geschafft hat, dann kann einen nicht mehr viel schrecken.


Manchmal träume ich davon eine Arbeit zu haben, bei der ich den ganzen Tag in Ruhe vor mich hinwurschteln kann, ohne dass mich jemand etwas fragt, oder etwas von mir haben möchte. Aber ich glaube auch, dass mir schon nach kurzer Zeit die Schüler und die vielen sozialen Interaktionen fehlen würden. Ich finde meinen Beruf schon oft sehr anstrengend, weil ich so vieles gleichzeitig im Blick haben und immer wieder spontan auf die ungewöhnlichsten Situationen reagieren muss. Nach 6 Stunden Unterricht kann man so erschöpft sein, dass man erst mal nichts mehr von der Welt wissen möchte.


Es ist aber auch schön, wenn Kinder tatsächlich Entwicklungen machen, dazu lernen und sich verändern. Wenn sie entdecken, was sie gut können und ermutigt sind ihren eigenen Weg zu suchen. So bleibe ich erst mal bei meinem Beruf, auch wenn es immer mal wieder Tage gibt, an denen ich ihn am liebsten an einen großen Nagel hängen würde.


Allen die denken, dass es Lehrer so einfach haben, denn sie haben morgens Recht und nachmittags frei, empfehle ich, es doch selbst mal zu machen. Wenn das alles so leicht ist, dann spricht doch nichts dagegen selbst den Beruf zu wählen.


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