Es gibt nichts Schöneres, als geliebt zu werden,
geliebt um seiner selbst willen oder vielmehr: trotz seiner selbst.
Victor Hugo
Hast du dich schon mal gefragt, was es braucht, damit du dich geliebt fühlst? Vielleicht stellen wir uns diese Frage selten, weil wir denken, wir wüssten die Antwort schon. Es gibt die üblichen Liebesbeweise, die man so kennt: Blumen schenken, zum Essen einladen, ein Gedicht schreiben...
Sind die Antworten, die wir zu wissen glauben, aber tatsächlich die Antworten die für uns gelten?
Jeder hat andere Wünsche und Erfahrungen und das größte Problem, das wir haben, ist, dass wir von uns selbst immer auf die anderen schließen und denken, die anderen müssten genau wissen, was mir gefällt. Oder dass wir uns an den tausenden von Romanen und Filmen orientieren und dann denken wir wüssten, was wir brauchen. Das noch größere Problem ist aber, dass wir manchmal selbst nicht wissen, was uns wirklich gut tut und dann unzufrieden sind und gar nicht wissen warum.
Deshalb ist es unglaublich wichtig, erst mal bei mir selbst anzufangen und mich selbst zu fragen: In welchen Momenten und Situationen fühle ich mich wertgeschätzt? Und das ist tatsächlich bei jedem anders. Mir ist zum Beispiel Schmuck völlig unwichtig und egal und selbst mit dem teuersten Diamantring könnte mich niemand beeindrucken. Wenn jemand jedoch über die gleichen Witze lacht und den gleiche Humor hat, dann fühle ich mich ihm verbunden. Wenn jemand meine Bilder und Fotografien mag, dann fühle ich mich wertgeschätzt.
So hat jeder andere Dinge, die für ihn im Leben wichtig sind. Und wenn man immer nur darauf wartet, dass ein anderer errät, was ich toll finde, dann fehlt mir immer etwas. Andererseits kann es auch sein, dass ich mir für jemand anderen total die Mühe mache und alles mache, was ich mir wünschen würde, aber der andere merkt es gar nicht...
Sehr viele Missverständnisse und Enttäuschungen kommen aus diesem Bereich und meistens denken wir ja, dass der andere daran Schuld ist, weil er mich nicht versteht. Vielleicht ist es gut, die ganze Sichtweise mal umzudrehen und zu entdecken, wo ich mich vielleicht selbst nicht verstehe, was denn eigentlich meine Wünsche sind. Und vielleicht sollte ich beginnen, nicht die anderen dafür verantwortlich zu machen, dass sie meine Wünsche erfüllen, sondern meine eigene Verantwortung dafür zu entdecken.
Ich muss nicht darauf warten, dass jemand mich zum Essen einlädt, ich kann es auch selbst organisieren und mich dann über gutes Essen freuen. Ich kann mit anderen auch darüber reden was ich mir wünsche und muss nicht darauf warten, dass sie meine Gedanken lesen. Und vielleicht frage ich andere Menschen dann auch ab und zu, was sie sich wirklich wünschen, als ihnen nur immer das zu geben, was ich selbst gerne haben möchte.
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