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AutorenbildChristine Nöh

Nicht schwarz-weiß


Liebe ist die einzige Macht die im Stande ist einen Feind in einen Freund zu verwandeln.

Martin Luther King


Nine-eleven ist ein Datum, das die westliche Welt in ihren Grundfesten erschüttert hat. Es hat uns alle schockiert und macht uns bis heute fassungslos, dass solch entsetzliche Attentate möglich waren.


Sehr schnell sind aber alle mit Erklärungen: die islamische Welt, der islamische Glaube, der die Ungläubigen vernichten will, sind ganz schnell als Ursache ausgemacht. Genauso schnell wächst der Hass auf arabische Menschen und alle militärischen Mittel werden eingesetzt um diesen Terror zu bekämpfen.


Aber woher kam denn dieser große Hass, der diese Menschen in den Flugzeugen des elften September dazu gebracht hat, solch unmenschliche Attentate auszuüben, bei dem so viele unschuldige Zivilisten zu Tode kamen? Das kam ja nicht aus dem nichts und ist auch nicht aus einfachen religiösen Verblendungen entstanden.


Eine Ursache des Hasses auf die Macht des Westens, vor allem der Amerikaner, liegt in den vielen Jahren davor zu finden, als z.B. die USA mit Drohnenangriffen Terrorgruppen in der Arabischen Welt bekämpft hat und ohne mit der Wimper zu zucken in Kauf genommen hat, dass dabei auch sehr viele unschuldige Zivilisten mit getötet wurden.


Der sogenannte "christliche" Westen hat überhaupt keine Rücksicht auf Menschen genommen, wenn es darum ging finanzielle oder politische Interessen zu vertreten. Das, wie der Westen die arabische Welt behandelt hat, hat mit christlichen Werten rein gar nichts zu tun.


Das Ganze ist kein Krieg zwischen den Religionen, sondern ein Kampf um Macht, Einfluss und Reichtum. Wie viele unschuldige Menschen bei diesen Kämpfen in arabischen Ländern ums Leben kamen, wurde bei uns selten in den Medien erwähnt.


Feindbilder helfen dann beiden Seiten sehr gut, um weiter mit Gewalt und Hass vorzugehen. Wenn wir den anderen nicht mehr als Mensch sehen, sondern nur noch als unmenschlicher Gegner, dann haben wir auch das Gefühl, das Recht zu haben, ihn umzubringen.


Wenn wir heute an die Ereignisse vor 20 Jahren denken, dann sollten wir daran denken, dass Hass niemals eine Lösung ist. Hass bringt immer neuen Hass hervor und Gewalt erzeugt neue Gewalt. Vielleicht können wir wieder lernen zu erkennen, dass die arabische Mutter genauso schmerzvoll den Tod ihrer Kinder oder ihres Mannes betrauert, wie das amerikanische Kind, das seiner Mutter oder seines Vaters beraubt wurde.


Wir brauchen keine weiteren Feindbilder sondern die Erkenntnis, dass die meisten Menschen einfach nur in Frieden leben möchten, egal mit welcher Hautfarbe, welcher Sprache oder in welchem Land sie leben.




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