top of page
  • AutorenbildChristine Nöh

Möbelrücken

Aktualisiert: 20. März 2020


Wir brauchen nicht so fortzuleben, wie wir gestern gelebt haben. Machen wir uns von dieser Anschauung los, und tausend Möglichkeiten laden uns zu neuem Leben ein.

Christian Morgenstern


Ich kann es gar nicht genau sagen, was es heute morgen war, das in meinem Kopf die Tür zur Erinnerung an mein altes Kinderzimmer geöffnet hat. Es hatte etwas mit dem Licht der Sonne zu tun, die ins Zimmer schien und mich daran erinnerte, wie morgens die Sonne in mein Zimmer strahlte.


Wenn ich an meine Kindheit und Jugend denke, dann war es eine meiner Lieblingsbeschäftigungen die Möbel in meinem Zimmer umzustellen. Ich hatte eine Zeit lang ein Zimmer, das nur 2 m mal 4 m gross war, aber da gab es immer wieder neue Möglichkeiten die Sachen anders anzuordnen. Aus heutiger Sicht stauen ich darüber, dass meine Eltern das immer mit gemacht haben.


Eine Zeit lang hatte ich z.B. mein Bett an der kurzen Wand vor dem Fenster stehen und den Schreibtisch direkt davor. Meine Mutter fand das furchtbar unpraktisch, denn ich musste ja immer um den Schreibtisch herum klettern um ins Bett zu kommen. Aber ich habe es geliebt.


Was ich aber besonders gut in Erinnerung habe ist das Gefühl, wenn alles noch einmal anders und neu war. Es hat mich jedes mal glücklich gemacht. Das Zimmer hat sich nicht verändert, aber jedes mal wenn ich umgestellt hatte, kam es mir größer vor, einfach weil es anders war.


Seit ich Erwachsen bin, stelle ich nicht mehr viele Möbel um, denn bei jedem Zimmer, wird immer gut überlegt, was wie am besten hinpasst und dann bleibt es genau so. Wir haben uns schön eingerichtet und wohnen nur noch.


Es ist aber gut, wenn wir aufpassen, dass wir uns nicht zu sehr festsetzen und unflexibel werden. So wie man die Möbel nie mehr verrückt, kann. man auch das Denken feststellen. Dann wird alles nur noch so gedacht, wie man es immer gemacht hat und es gibt keinen Platz mehr für Veränderung.


Die akutelle Lage fordert uns heraus, Dinge anders zu machen. Aber es ist auch eine Chance, etwas Neues zu entdecken, wenn wir aus den normalen Gewohnheiten rausgeworfen werden. Wir können neue Ideen finden, neue Fähigkeiten entdecken und im Leben einfach mal alles anders machen.


Viele warten ja darauf, dass die Krise vorbei geht und sie dann genau so weiterleben können wie zuvor. Ich denke aber, dass das Leben danach möglicherweise nicht einfach so weitergeht wie vorher und es sogar schade wäre, wenn wir die Chance nicht nutzen, um mal ein paar Möbel in unserem Leben umzustellen und ein paar alte Gedanken über Bord zu werfen. Sehen wir die Krise als Chance dazu etwas anders zu machen und Neues zu finden und nicht als Bedrohung.


27 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

コメント


Die Liste der 1000 Dinge für die man dankbar ist:

  1. MeinLeben

  2. Freunde

  3. Familie

  4. Dach über dem Kopf

  5. Leckeres Essen

  6. Trinken

  7. Möglichkeit zum Ausschlafen

  8. Vogelgezwitscher

  9. Leckeres Frühstück

  10. Sesamring mit Butter

  11. Möglichkeit zum Homeoffice

  12. Schule

  13. netter Busfahrer

  14. Sonnenschein

  15. warme Dusche

  16. Fussball spielen

  17. kein Krieg

  18. Möglichkeit etwas mit der Familie zu machen

  19. Urlaub

  20. einen Garten haben

  21. eigene Früchte ernten

  22. ein Hobby zu haben, das mich erfüllt

  23. nette Menschen, die dieses Hobby mit mir teilen

  24. wenn andere lesen, was ich schreibe

  25. Möglichkeit Koffer zu packen

  26. Waschmaschine 

  27. Spülmaschine

  28. USA Reise

  29. Sommer

  30. gesunde Beine

  31. Computer

  32. gutes Internet

  33. Dach über dem Kopf

  34. E-Bike

  35. draußen frühstücken

  36. etwas mit den Kindern unternehmen

  37. Wäschetrockner

bottom of page