Wir mögen keinem gerne gönnen,
was er kann, was wir nicht können.
Wilhelm Busch
Wie geht es dir, wenn du jemand siehst, der etwas hat, das du auch gerne hättest. Nun kommt es wahrscheinlich noch darauf an, wer derjenige ist, der das hat. Wenn es jemand ist, den ich mag, dann fällt es mir vielleicht leicht, mich mit dem anderen mitzufreuen. Wenn es aber jemand ist, dem ich das gar nicht gönne, dann wird es sehr schwer damit umzugehen.
Es ist aber so wichtig, dass wir uns von dieser Missgunst frei machen können, denn sie nimmt uns gefangen und frisst unser Herz auf. Es macht uns bitter und unzufrieden und führt dann dazu, dass wir alles Gute, das wir haben nicht mehr sehen können.
Natürlich schmerzt es uns, wenn wir das Glück der anderen sehen und nur daneben stehen. Aber tatsächlich ist es ja so, dass es nicht wirklich etwas mit unserem eigenen Leben zu tun hat. Ob es jemand gut oder schlecht geht, das ändert nichts an unserer Situation, es sei denn, wir lassen dem Ärger darüber genügend Raum und dann macht es unsere Stimmung auf jeden Fall kaputt. Der einzige, dem unsere Wut schadet, sind ja wir selbst.
Wir können in der größten Freiheit leben, wenn wir uns frei von dem machen können, was wir bei anderen sehen. Und noch besser geht es uns, wenn wir lernen den anderen Gutes wirklich zu gönnen. Dann müssen wir uns nicht darüber ärgern, oder wegschauen, sondern können von Herzen sagen: Gut, dass es demjenigen so gut geht. Das gibt uns selbst Leichtigkeit und Weite.
Das ist mit Sicherheit nicht etwas, das wir von jetzt auf gleich schaffen können. Aber jedes mal wenn wir es schaffen, dem anderen Gutes zu wünschen, statt sauer auf ihn zu sein, kommen wir der inneren Freiheit einen Schritt näher.
Vielleicht kann man ja bei den Leuten anfangen, die einem erst mal eher egal sind und ihnen alles Gute von Herzen gönnen. Und dann komme ich allmählich, zu den Menschen, deren Erfolg mir wie ein Stachel in der Brust schmerzt. Wir können diesen Stachel Stück für Stück entfernen. Dann können wir uns auch besser über alles das freuen, was wir schon lange haben, aber vielleicht nur nicht mehr sehen.
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