Bewirte deinen Freund zwei Tage lang,
am dritten Tag drück ihm eine Hacke in die Hand.
Afrikanisches Sprichwort
Ich würde mich über solche Gäste freuen. Das wäre doch mal eine tolle Idee. Zwei Tage lang feiern und dann gemeinsam in den Garten gehen. In unserem Garten gibt es genug zu tun für viele Freunde...
Vielleicht macht das sogar richtig Spass. Aber möchte ich das wirklich, dass andere in unserem Garten hacken? Im Kartoffelbeet geht das ja noch ganz gut, denn da kann man gut erkennen, was Kartoffelpflanze ist und was nicht. Vielleicht würden Freunde bei anderen Pflanzen aber denken, das kann alles weg und dabei gefällt es mir aber genauso. Vielleicht würden sie Wege anlegen, wo ich gar keine Wege brauche oder Mauern hochziehen, wo ich lieber alles offen habe.
Ich mag es, dass unser Garten ein Platz ist, an dem vieles wachsen kann und nicht nur das, was wir landläufig als nützlich erachten. Denn nur dadurch gibt es auch Platz für viele Tiere. Schmetterlinge sehe ich erfreulich viele in unserem Garten, worüber ich mich immer besonders freue. (Nicht so sehr freue ich mich über das Reh, dass mal wieder unseren Mangold gefressen hat. Dafür hat es als Dank dann unseren Garten gedüngt).
So wie im Garten, möchte man auch im Leben nicht immer unbedingt die Hilfe von Freunden haben. Es ist ja gut, wenn man sich gegenseitig Ratschläge geben kann, aber keiner kann einen wirklich vollkommen verstehen. Im Leben unserer Freunde sollten wir auch immer nur kurzzeitige Gäste sein und nicht meinen wir könnten ihren Garten umgraben, denn die Gestaltung des Lebens sollte doch jedem selbst überlassen bleiben.
Mancher findet es vielleicht aber auch bequem, wenn andere ihm die Entscheidungen abnehmen und für ihn sorgen. Wundern sich aber zwischendurch, dass das Leben so ganz anders ist, als sie es sich vorgestellt haben.
Und so wie ich den Garten nicht so habe, dass er den anderen gefällt, sondern mir, so sollte ich auch so leben, nicht wie die anderen es wollen, sondern wie ich es richtig finde.
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