Ein bisschen Glück
- Christine Nöh
- 20. März 2022
- 1 Min. Lesezeit

Es ist der Gedanke, nicht das tatsächliche Ereignis,
das sie glücklich oder unglücklich macht.
Mo Gawdat
Zwei Schüler bekommen eine Arbeit zurück und beide haben eine drei. Und doch empfinden beide etwas völlig unterschiedliches. Einer jubelt, weil er sonst immer eine vier oder fünf hatte, der andere ist total unglücklich, weil er mit einer eins gerechnet hatte.
Zwei Frauen sind schwanger. Eine schwebt auf Wolke sieben, weil sie sich seit Jahren ein Kind gewünscht hat, die andere ist am Boden zerstört, weil es gerade überhaupt nicht in ihre Lebensplanung passt.
Es regnet in Strömen. Einer ist total enttäuscht, weil er heute eine Wanderung mit Freunden machen wollte. Der Landwirt ist von Herzen dankbar, weil so seine Aussaat endlich genügend Wasser bekommt.
Es sind nicht die Ereignisse, die uns glücklich oder unglücklich machen, sondern unsere Erwartungen an das Leben und ob unserer Vorstellungen davon erfüllt werden. Wenn wir unsere Erwartungen nun an dem ausrichten, was wir bei anderen sehen, dann haben wir die Garantie auf beständiges Unglücklichsein.
Wenn ich mich mit anderen vergleiche und das dann auch noch in sozialen Netzwerken mache, dann werde ich immer andere finden, die schöner, reicher, erfolgreicher und besser sind als ich. Wenn ich dann erwarte, dass ich das auch alles erreiche, dann bin ich nur frustriert.
Wenn ich also zu viel unglücklich bin und nichts an den Umständen ändern kann, dann sollte ich dringend etwas an meinen Vorstellungen vom Leben ändern. Denn vielleicht habe ich das beste Leben, das ich haben kann, bin aber nur unzufrieden, weil ich mir immer etwas anderes wünsche.
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