Hätte mir gestern morgen jemand gesagt, dass wir 16 km wandern wollen, dann hätte ich mich vielleicht im Bett rumgedreht und gesagt, mit mir nicht...
Aber wir wollten nur durchs Täle, zu einer Burgruine und zu einem Aussichtspunkt. Das ist nicht so weit...
Und wenn man dann von einem Ziel zum nächsten geht, fast nie auf die Uhr sieh, weil man ja alle Zeit der Welt hat und auf die Kleinigkeiten am Wegrand achtet, dann kommt es einem auch gar nicht so weit vor.
Um jetzt mal noch eine Lanze für die heutige Jugend zu brechen muss ich sagen, dass die beiden Kinder meiner Freundin die ganze Strecke fast ohne jammern gewandert sind. Nichts von den üblichen „wann sind wir da“ Fragen. Der Sohn hatte auf dem Rückweg noch immer locker die Energie mich beim rückwärts laufen abzuziehen... also so schlimm ist die heutige Jugend gar nicht.
Die Tochter meinte sogar am Abend, dass sie während der Wanderung, kein einziges Mal ans Filme gucken oder Computer spielen gedacht hätte! Um alle bei Laune zu halten, war es aber wichtig Zeit zu haben. Zeit zum Klettern in der Ruine, zum Abkühlen am Bach, zum Essen und Entspannen, Zeit für die Kinder auf dem Spielplatz und im Wald, und Zeit um ein Eis zu essen.
Vielleicht fehlt uns im Alltag oft die Zeit um darauf zu warten, dass der andere auch bereit ist. Wir leben immer im Blick auf die Uhr und haben sehr viel Druck und verbreiten Druck. Mit Geduld, Ermutigung und Gelassenheit schafft man aber oft viel mehr. Besonders bei Kindern.
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