Ein Mensch beklagt im bittren Zorn,
dass keine Rose ohne Dorn.
Doch muss ihn noch viel mehr erbosen,
dass sehr viel Dornen ohne Rosen.
Eugen Roth
Gestern habe ich mit der Kletterrose an unserem Haus gekämpft und es ist noch nicht ganz klar, wer von uns beiden gewonnen hat. Ich habe jedenfalls sehr viele Kratzspuren an den Armen davon getragen und die Rosenpflanze ist um einiges gestutzt.
Am Ende werden wir aber hoffentlich beide gewinnen, denn die Pflanze sollte durch das Kürzen auf wichtiges reduziert sein und daher mehr Kraft haben, sich in die Zweige und Blüten zu investieren, die übrig geblieben sind. Dadurch müsste sie theoretisch schöner blühen. Und davon sollte dann ich auch etwas haben, wenn ich mich dann über die Rosen freuen kann.
Vielleicht fühlen wir uns in der momentanen Situation, so wie die Rose, die sehr zurück geschnitten wurde und wir fühlen uns von vielem beraubt. Wenn wir nun auf alles das sehen, was uns jetzt fehlt, dann kann uns das echt runterziehen. Gut, wenn wir uns auf das konzentrieren, was wir noch haben und unsere Kraft dort reinstecken, wo wir noch etwas machen können. Dann kommen vielleicht an Stellen, die wir gar nicht beachtet haben, Blüten zum Vorschein.
So wie die Dornen zu den Rosenbüschen dazugehören, so ist es ein Teil unseres Lebens, dass es auch schwierige Zeiten gibt. Wir können uns den ganzen Tag nur mit den Dornen beschäftigen. Besser ist es auf die Knospen zu sehen, der Pflanze trotzdem Wasser zu geben und hoffnungsvoll auf die Blüte zu warten. Die momentane Zeit ist sehr schwierig, aber alles hat seine Zeit und auch diese Zeit wird vorbei gehen. Wir dürfen nur nicht aufgeben.
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