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Den Bogen überspannen

Autorenbild: Christine NöhChristine Nöh

Wie du über dich selbst denkst, ist viel wichtiger als das,

was andere über dich denken.

Seneca


Es ist schon sehr richtig, dass es im Leben darauf ankommt, sich nicht mit anderen zu vergleichen, sondern besser zu werden, als man es vorher war. Wenn ich meine Fotos von vor 10 Jahren ansehe, dann erkenne ich durchaus, dass ich manches, was ich damals toll fand, heute besser kann.


Aber wir müssen auch darauf achten, dass wir uns nicht ständig überfordern. Wenn man möchte, kann man immer alles noch besser machen und es ist nie gut genug. Ich kann mich selbst so unter Druck setzen, dass ich immer volle Leistung bringe und trotzdem das Gefühl habe, es noch besser machen zu müssen.


Man kann lange Zeit immer zu viel machen, und irgendwann kann man plötzlich gar nicht mehr. Das ist wie bei einem Bogen, mit dem man Pfeile schießt. Wenn dieser immer gespannt ist, dann verliert er seine Spannung und dann kann man sich anstrengen, wie man will, die Pfeile fliegen nicht mehr so weit.


Deshalb gehört Entspannung zum Leben dazu. Denn nur wenn ich immer wieder locker lasse, kann ich auch mit Kraft immer wieder weiter machen. Manchmal ist es gar nicht der Druck von außen, der uns unter Volldampf hält, sondern die Erwartungen an mich selbst.


Wir sollten unbedingt darauf achten, dass wir uns nicht auf Dauer überfordern. Denn wenn irgendwann der Bogen bricht, dann kann man ihn nie wieder so stabil kriegen wie zuvor. Kein Kleben und Verbinden kann einen gebrochenen Bogen wieder kraftvoll machen. Es ist daher dringend notwendig, rechtzeitig die Alarmsignale zu erkennen und weniger zu machen, als man sich vielleicht wünscht.


Wir können und dürfen uns die Zeit nehmen, zufrieden zu sein, mit dem was wir haben, und mit dem was wir leisten. Es muss nicht immer noch mehr und noch besser sein. Außerdem haben wir die Erlaubnis "Nein" zu sagen. Wir müssen nicht alles machen, was andere von uns wünschen.




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