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AutorenbildChristine Nöh

Bevor es wurzeln schlägt....


Unser Leben ist das Produkt unserer Gedanken.

Marc Aurelius


Als ich heute morgen im Schneidersitz im Bett saß, spürte ich plötzlich ein unangenehmes Piksen am Fuß. Plötzlich war es so, als würde mein ganzer Körper nur noch aus dieser einen Stelle bestehen. Sehr schnell habe ich einen Krümmel gefunden, der unter meinem Fuß gelegen hatte und ich war erstaunt darüber, wie klein er war. Eigentlich wirklich winzig, aber er hat es geschafft, meinen ganzen Körper zu beeinflussen. So lange er da war, habe ich nicht das weiche, warme Bett gespürt und auch nicht die frische Luft geatmet, die mich umgab.


Ich dachte, dass es uns so oft auch mit unseren Gedanken geht. Plötzlich sind wir traurig, oder ärgerlich, oder verletzt und wenn wir genauer darüber nachdenken, ist es auch nur ein einziger kleiner Gedanke, der sich in unser Bewusstsein geschlichen hat und der dann plötzlich alles dominiert.


Wir vergessen dann alles Gute, was uns umgibt, alle schönen Erlebnisse und unsere Gefühle werden von einer einzigen, oft winzigen Sache bestimmt. Ich frage mich dann manchmal, warum ich denn nun plötzlich solche negativen Gefühle habe und merke, es ist ein kleine Sache, die mir gerade durch den Kopf ging und die alles andere verdrängt hat. Wenn ich nicht aufpasse, kann ein kleiner negativer Gedanken ruckzuck mein ganzes Denken bestimmen und alles andere überwuchern.


Als erstes muss ich die Ursache finden, so wie ich den Krümmel im Bett gefunden habe. Welcher Gedenken hat mich denn gerade aus der Bahn geworfen? Dann kann ich ja aber einen Gedanken nicht einfach so aus dem Fenster werfen. Ich kann mich aber fragen: "Ist es denn wahr, was ich gerade denke? Stimmt das wirklich?" und da merke ich ganz oft, dass ich gar nicht sicher bin, dass es stimmt, sondern es sind oft nur Vermutungen und Hypothesen. Die nächste Frage ist, ob ich denn auch anderes darüber denken kann? Und mit einem neuen Gedanken, geht das Leben dann oft schon viel besser.


Manchmal schaffe ich es aber nicht, gegen solche störenden Gedanken anzukommen. Dann ist es gut, wenn ich meinen Kopf mit anderen guten Gedanken fülle und so die negativen Gedanken an den Rand dränge. Z.B. indem ich mir selbst aufzähle, wofür ich genau in diesem Moment dankbar sein kann, oder indem ich ein schönes Lied höre, oder etwas ermutigendes Lese.


Immer wieder sollten wir dafür sorgen, dass unser Bett frei von Krümmel ist und unser Gedanken frei von dem was uns ärgert, denn wir sollten nie die Macht von winzig kleinen Dingen unterschätzen.



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